AM 630

Beschreibung

Von AM ist man hauptsächlich runde Werke gewohnt, insofern ist das 6 3/4 linige Formwerk AM 630 eine kleine Besonderheit. Es besticht vor allem durch seine kunstvoll geschwungene Räderwerksbrücke.

Die Grundplatine zeigt bei genauerer Betrachtung, dass auch hier alle wichtigen Lager mit Steinen ausgestattet sind. Kurioserweise sind die zifferblattseitigen, also beim Öffnen des Bodens nicht sichtbaren Lager der Unruh, des Ankers, des Sekunden- und Kleinbodenrads mit durchsichtigen Steinen ausgestattet.

Was auch gut zu erkennen ist, ist die Platzverschwendung durch das relativ kleine Federhaus. Hier wäre deutlich mehr Platz gewesen, warum er nicht genutzt wurde, ist nicht bekannt.

Das Räderwerk folgt dem gewohnten Standard Federhaus - zentrales Minutenrad - Kleinbodenrad - Sekundenrad - Ankerrad.

Als Hemmung kommt eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz.

Als Unruh dieses noch in den 1920er Jahren auf den Markt gekommenen Werks wird eine Bimetall-Schraubenunruh mit geschlitztem Reif verwendet.

Eine Stoßsicherung gibt es natürlich nicht, und die Schlagzahl beträgt die damals üblichen 18000 Halbschwingungen pro Stunde, die über einen langen Rückerzeiger justiert werden können.

Natürlich nutzt das AM 630 einen Kupplungsaufzug; die Winkelhebelfeder des vorgestellten Exemplars ist leider gebrochen, ebenso wie (allerdings auf den Fotos nicht sichtbar) der Lagerstein der Unruh.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Die Gangwerte deuten trotz einfachem Service darauf hin, dass das Werk ziemlich am Ende ist, vor allem der gebrochene zifferblattseitige Lagerstein der Unruh macht einen genaueren Gang unmöglich. Auf eine genauere Justage wurde deswegen auch verzichtet.

Technische Daten

Anwendungsgalerie