AS 1717

 
AS 1717 | Das Uhrwerksarchiv

AS 1717

Beschreibung

Das AS 1717, das um 1963 herum debütierte, war eines der flachsten damals erhältlichen Automaticwerke. Mit einer Bauhöhe von gerade einmal 4mm war es optimal für den Einbau in die damals aktuellen superflachen Golduhren geeignet.

AS 1717: Werksansicht ohne Rotor

Werksansicht ohne Rotor

Ermöglicht wurde die geringe Bauhöhe dadurch, daß der gesamte Automaticmechanismus als Modul in das Werk selber integriert wurde. Auf diese Weise konnte man eine weitere Ebene, die bislang die Wechsel- und Sperräder enthielt, einsparen.

AS 1717: Automaticmechanismus

Automaticmechanismus

Das hier verbaute Aufzugsmodul ist recht einfach konstruiert: Der Rotor treibt über ein Zahnrad (hier im Foto nicht montiert) ein Sperrad an, das einen klinkengesicherten Freilauf besitzt und dafür sorgt, daß einerseits der Rotor nur in einer Richtung aufzieht und andererseits der Rotor beim Handaufzug abgekuppelt wird.

Das Automaticmodul, das sich nach dem Lösen von nur zwei Schrauben im Ganzen entfernen läßt, geht geradezu verschwenderisch mit Steinen und Decksteinen um, was der Haltbarkeit auch unter Dauerlast zu Gute kommt. Nicht weniger als sieben Steine wurden hier verbaut.

AS 1717: Automaticmodul, Unterseite

Automaticmodul, Unterseite

AS experimentierte in den 60er Jahren mit verschiedenen Aufzugssystemen und wollte dadurch herausfinden, ob ein einseitig aufziehender Rotor einem beidseitig aufziehendem Rotor unterlegen wäre.

Da alle späteren AS-Automaticwerke nur einseitig aufzogen, kann man davon ausgehen, daß der konstruktiv einfachere und dadurch auch besser haltbare einseitig aufziehende Mechanismus der Gewinner des Vergleichs war.

AS 1717: Werk ohne Automaticmechanismus

Werk ohne Automaticmechanismus

Das Räderwerk ist für damalige Verhältnisse sehr modern ausgeführt - es nutzt bereits ein außermittig liegendes, rubingelagertes, Minutenrad, welches das Minutenrohr indirekt antreibt.

Auf diese Weise konnten Unruh und Federhaus besonders groß ausgeführt werden, was, speziell auch in dem hier vorgestellten Exemplar mit der blauen Nivarox-Spirale und der Glucydurunruh für beste Gangergebnisse sorgte.

Der Zentralsekundenzeiger liegt im Kraftfluß, ist also direkt angetrieben, der Spiralklötzchenträger der Unruhspirale ist beweglich und deren effektive Länge wird über einen kurzen Rückerzeiger justiert.

AS 1717: Datumsmechanismus

Datumsmechanismus

Das AS 1717 besitzt ein springendes Datum, das exakt um Mitternacht eine Position weiterspringt und durch Vor- und Zurücksetzen der Zeit halbschnell korrigiert werden kann.

Der Datumsmechanismus ist hierbei, wie meistens bei AS-Werken, sehr aufwändig konstruiert:
Das Datumsrad bei “6” wird auf einen Hebelmechanismus bei “7” ein, der ihn bis genau 24:00 spannt, und genau um Mitternacht entlädt sich diese Spannnung und schiebt den Datumsring eine Stelle weiter.

AS 1717: AS 1717 Zifferblattseite

AS 1717 Zifferblattseite

Technische Daten

Hersteller:AS
Kaliber:1717
Größe:11 1/2'''
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:52°
Anzahl Steine:25
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Glucydur-Ringunruh
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Großbodenrad
  • Federhaus
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
  • RDR (Datumskorrektur)
  • AUT (Automatikaufzug)
Produktionszeitraum:1964(1963)-19??
Referenzen: Flume: K3 183

Anwendungsgalerie

AS 1717: Mikore Automatic (nur Zifferblatt)

Mikore Automatic (nur Zifferblatt)

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