AS 736

Beschreibung

Aus den 1930er Jahren (die “Ebauches-Trust”-Punze und die alte ASSA-Bildmarke erlauben sogar eine Datierung zwischen 1936 und 1939) stammt das Kaliber AS 736, ein Stoppuhrwerk mit Schaltrad.

Es hat einen Durchmesser von 18 Linien und kann bis zu 15 Minuten messen, mit einer Auflösung von 1/10 Sekunde.

Da Stoppuhren in aller Regel keine lange Laufzeit haben, konnte man sich hier bei der Ausstattung mit Lagersteinen darauf beschränken, nur die Unruh in Steinen zu lagern. Zusammen mit der Ellipse und den beiden Ankerpaletten kommt man so auf insgesamt sieben Steine.

Das Räderwerk läßt viel Platz ungenutzt, ist aber für ein Stoppuhrwerk sehr klassisch konstruiert, mit Federhaus, außermittigen (auf 12 Uhr) Minutenrad, Kleinbodenrad, direkt angetriebenem Zentralsekundenrad und Stahl-Ankerrad.

Da die Frequenz doppelt so hoch wie bei einem “normalen” zeitgenössischen Werk ist, aber auf einen konventionellen Rädersatz zurückgegriffen wurde, macht das zentrale Sekundenrad zwei Umdrehungen pro Minute, und das Minutenrad zählt nur 15 statt bei Stoppuhren oft üblichen 30 Minuten.

Als Unruh kommt eine schraubenlose, dreischenklige Ringunruh zum Einsatz, die optisch noch viel von damals in Zylinderwerken genutzten Unruhen hat.

Sie ist natürlich noch nicht stoßgesichert (leider!), und ihre Schlagzahl kann über einen langen Rückerzeiger reguliert werden.

Auf der Zifferblattseite sieht man die beiden verlängerten Achsen für Sekunden- und Minutenrohr, sowie rechts das Schaltrad, das über einen Schiebe-Mechanismus, ausgelöst durch Drücken der Krone, drei Zustände besitzt: Start - Stop - Rückstellung. Beim Sprung in die Startstellung wird über den Hebel bei 6 Uhr mit Hilfe eines feinen Stifts die Unruh soweit schlagartig ausgelenkt, dass sie praktisch verzögerungsfrei ihre Arbeit aufnimmt. In Stop- und Reset-Stellung hält der Stift die Unruh an.

Technische Daten

Anwendungsgalerie