Bifora 735

 
Bifora 735 | Das Uhrwerksarchiv

Bifora 735

Beschreibung

Das Bifora 735 ist genau wie ihr Zwillingswerk Bifora 734 ein sehr seltenes 7 3/4 liniges Handaufzugswerk aus Schwäbisch Gmünd.

Es ist durch seinen kleinen Durchmesser in Verbindung mit einem mehrstöckigen Aufbau sehr gedrungen und daher schwierig zu revidieren. So liegt beispielsweise die Unruhspirale in einem winzigen Zwischenraum zwischen zwei Zahnrädern und der Unruh.

Das Bifora 735 kam Anfang der 1950er Jahre auf den Markt, vermutlich etwas später als das Kaliber 734, und wurde bis 1958 produziert.

Bifora 735: Grundplatine

Grundplatine

Die Grundplatine läßt erkennen, daß alle wichtigen Räder, mit Ausnahme des Minutenrads steingelagert sind. Der einzige Unterschied zum Kaliber 734 so auf 17 Steine.

Es verwendet wie das Kaliber 734 ein direkt angetriebenes zentrales Minutenrad, das unter einem Kloben gelagert ist.

Bifora 735: Räderwerk

Räderwerk

Das Bifora 735 nutzt einen ganz zeittypischen Räderwerksaufbau mit zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad, großem Zentralsekundenrad und Ankerrad. Durch den großen Durchmesser der Räder ist ein mehrstöckiger Werksaufbau mit beträchtlicher Höhe unvermeidlich.

Der einzige Unterschied zum Kaliber 734 nutzt, und die Sperrklinke zwei statt wie beim Schwesterwerk drei Zähne besitzt.

Bifora 735: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Eine in zwei Incabloc-Lagern stoßgesicherte Schraubenunruh schlägt mit zeitgemäß langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und reguliert ein klassisches Palettenankerwerk schweizer Bauart. Die Frequenz der Unruh kann über einen langen Rückerzeiger mit Skala feinjustiert werden.

Das Problem dieser Konstruktion ist allerdings, daß die beiden zentralen Zahnräder fast die Unruhachse erreichen, also extrem wenig Platz zum Einfädeln der Unruh lassen, insbesondere, da die Unruhspirale auch noch Platz in einem winzigen Spalt zwischen Minutenrad und Unruhreifen finden muß. Vielleicht ist diese komplizierte und schwer zu wartende Bauweise der Grund, wieso dieses Werk nur (noch?) selten zu finden ist.

Bifora 735: Bifora 735: Zifferblattseite

Bifora 735: Zifferblattseite

Zifferblattseitig sieht man neben der Punzierung des Werks auch den Kupplungsaufzug sowie die flache Ausführung der Incabloc-Stoßsicherung.. Im Vergleich mit dem Bifora 734 ist der angeschrägte Rand etwa doppelt so breit ausgeführt.

Technische Daten

Hersteller:Bifora
Kaliber:735
Größe:7 3/4''' (gemessen: 17,3mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
Produktionszeitraum:1950? - 1958
Referenzen: Flume: 1957 29
Produktionszeitraum:1950-1958
Inventarnummer:17038