Brac 2003

 
Brac 2003 | Das Uhrwerksarchiv

Brac 2003

Beschreibung

Das Brac 2003 ist ein sehr schön konstruiertes und gut verarbeitetes Stiftankerwerk aus der Schweiz, das sich qualitiativ keineswegs hinter besseren Palettenankerwerken zu verstecken braucht.

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Das Besondere an diesem Werk ist neben seinem stabilen Aufbau die Art und Weise wie die indirekte Zentralsekunde konstruktiv umgesetzt wurde.

Brac 2003: Übertragungsmechanismus der Zentralsekunde

Übertragungsmechanismus der Zentralsekunde

Das Zentralsekundenrad, das normalerweise nur aus einem dünnen Trieb besteht, besitzt hier einen sehr großen Durchmesser und wird zudem zusätzlich noch durch eine Blattfeder am Ruckeln gehindert. Angetrieben wird es, ebenfalls unüblich, über ein doppelt ausgeführtes Sekundenrad unter der Werkbrücke und einem Übertragungsrad. Dadurch, daß Sekundenrad und das Zentralsekundenrad dieselbe Zahnzahl besitzen, kann hier eine 1:1-Übertragung erfolgen.

Brac 2003: doppeltes Sekundenrad

doppeltes Sekundenrad

Das restliche Werk ist sehr gut ausgeführt, besitzt Lager- und Decksteine, ganz so, wie ein Qualitätsankerwerk und selbst die Unruh mit ihren angedeuteten Masseschrauben ist in zwei recht selten anzutreffenden Resomatic-Stoßsicherungen gelagert.

Die Länge der Unruhspirale wird zwar nur am Spiralschlüssel selber reguliert, dafür aber gibt es auf dem Unruhkloben eine Skala, auf der man zumindest ansatzweise die Stellung des Spiralschlüssels erkennen kann.

Brac 2003: Werk ohne Sekundenkomplikation

Werk ohne Sekundenkomplikation

Was ebenfalls außergewöhnlich bei diesem Werk ist, ist, daß die indirekte Zentralsekunde so geschickt ins Werk, vor allem in die Werksbrücke, integriert wurde, daß sie keinen Millimeter an zusätzlicher Bauhöhe benötigt.

Brac 2003: Grundplatine

Grundplatine

Zifferblattseitig ist das Minutenrad sogar steingelagert - technisch nicht unbedingt erforderlich, aber es schadet auch nicht. Dafür wird beim Aufzug nur ein Wippenaufzug verwendet, dessen Gesperr sehr einfach ausgeführt ist und leider nur aus einer einzigen Feder besteht - soetwas könnte fast schon als Sollbruchstelle bezeichnet werden, denn erfahrungsgemäß brechen diese Federn relativ schnell.

Brac 2003: Brac 2003 Zifferblattseite

Brac 2003 Zifferblattseite

Zusammenfassend kann man sagen, daß das Brac 2003 ein Stiftankerwerk der Oberklasse war, das sich in allen Punkten wohltuend von den sonst bekannten sehr einfachen Werken abhob.

Im Labor

Das Werk kam lose, also ohne Gehäuse, und mit gebrochener Gesperrfeder in die Werkstatt, wurde komplett zerlegt, gereinigt und geölt und mit einer funktionierenden Gesperrfeder versehen.

Zeitwaagen-Ergebnis


Krone rechts (12 oben)

Krone rechts (12 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone links (6 oben)

Krone links (6 oben)

Krone unten (9 oben)

Krone unten (9 oben)

Zifferblatt oben

Zifferblatt oben

Zifferblatt unten

Zifferblatt unten


horizontale Lagen
Zifferblatt oben-7 s/Tag
Zifferblatt unten+5 s/Tag
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben)-30 s/Tag
Krone oben (3 oben)-80 s/Tag
Krone links (6 oben)-50 s/Tag
Krone unten (9 oben)+-0 s/Tag
Zeitwaagen-Messergebnis

Technische Daten

Hersteller:Brac
Kaliber:2003
Größe:10 1/2''' (gemessen: 23,0mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:58°
Anzahl Steine:17
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Resomatic
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Minutenrad, Kleinbodenrad
  • Federhaus
  • Übertragungsrad, Zentralsekundentrieb
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:4 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
Referenzen: Flume: 1957 41

Anwendungsgalerie

Brac 2003: Tegrov Herrenuhr

Tegrov Herrenuhr