Chaika 3050 KR

 
Chaika 3050 KR | Das Uhrwerksarchiv

Chaika 3050 KR

Beschreibung

Das erste russische Quarzwerk mit Analoganzeige, das Chaika 3050 KR, wurde in Kooperation mit mehreren Herstellern, die jeweils unterschiedliche Bauteile/Baugruppen beisteuerten zwischen 1977 (Vorserie; die richtige Produktion startete 1978) und ca. 1983 produziert.

Das folgende Video zeigt in Slow-Motion die Arbeit des Schrittmotors:

Damit war es dem später produzierten Luch 3055, das lediglich mit einer quarzgesteuerten Unruh aufwarten konnte, technisch deutlich voraus.

Das folgende Video zeigt in Slow-Motion das Fortschalten des Zeigerwerks:

Technisch erinnert es mit seinem Schrittmotor mit vier Spulen, der pro Sekunde nur eine Achteldrehung macht, an die erste Generation schweizer Quarzwerke mit Schrittmotor, wie beispielsweise dem ESA 9180, und damit war es im Moment seines Erscheinens schon veraltet, denn die deutlich moderneren schweizer- und japanischen Werke wie beispielsweise das ESA 9361 nutzte den bis heute üblichen Lavet-Schrittmotor mit einer 180°-Drehung pro Sekunde.

Chaika 3050 KR: Werk ohne Elektronik

Werk ohne Elektronik

Auf eine Zerlegung des Räderwerks wurde hier verzichtet, da die sehr filigranen Spulen des Motors und die starken Dauermagneten des Rotors hier leicht hätten Schaden nehmen bzw. anrichten können.

Man erkennt aber auch so, dass der Motor erst ein Untersetzungrad antreibt, bevor es zur Zentralsekunde geht, gefolgt vom Kleinbodenrad und dem Minutenrad.

Beim Ziehen der Krone wird das Werk (Zentralsekundenrad) mechanisch blockiert.

Chaika 3050 KR: Elektronik

Elektronik

Das Elektronikmodul mit seiner gedruckten Schaltung ist unspektakulär aufgebaut.

Ob die hellblauen Markierungen eine Qualitätskontrolle darstellen sollen, oder ob sie einen anderen Zweck haben, ist leider nicht bekannt.

Chaika 3050 KR: Unterseite des Elektronikmoduls

Unterseite des Elektronikmoduls

Der sehr große Biegeresonator-Quarz erinnert wiederum an die Frühzeit der schweizer Quarzwerke; 1977 waren solche Monster jedenfalls längst obsolet, und man setzt auf die bis heute deutlich kleinere und einfacher zu produzierenden Stimmgabel-Quarze.

Schön dagegen ist, dass es einen Trimmkondensator gibt, mit dem in Grenzen die Frequenz des Quarzoszillator (“Kvarzevi rezonator”) auf exakt 32768 Hz abgeglichen werden kann.

Chaika 3050 KR: leere Zifferblattseite

leere Zifferblattseite

Zifferblattseitig wurde sehr viel von Raketa übernommen (oder andersherum?), man findet dort den Kupplungsaufzug mit identischer Winkelhebelfeder und auch einen Kalendermechanismus, der bis kleine Details identisch ist.

Witzig ist die Nutzung dreier konventioneller Lagersteine (sogar mit Bohrung), auf der der Datumsring gelagert ist. Technisch eigentlich unnötig, aber drei Steine mehr machen sich immer gut als Verkaufsargument.

Chaika 3050 KR: Kalenderschaltrad

Kalenderschaltrad

Das Kalenderschaltrad mit seinem Stift zum Fortschalten des Datumsrads und seiner hochgezogenen Lasche, die die Wochentagsscheibe weiterschalten soll, ist funktional zwar weitgegend identisch zu der von Raketa, aber in der Ausführung doch ziemlich unterschiedlich.

Chaika 3050 KR: Unterseite Kalenderschaltrad

Unterseite Kalenderschaltrad

Der bewegliche Nocken auf der Unterseite spannt das Schaltrad den ganzen Tag über vor, so dass es sich um Mitternacht schlagartig entladen und beide Kalenderanzeigen, Tag und Wochentag, um eine Stelle weiterschalten kann. Zumindest in der Theorie, in der Praxis kann es sein, dass der Sprung zwar um Mitternacht beginnt, aber erst um 1 Uhr beendet wird. Offenbar spielt hier Reibung doch eine größere Rolle.

Chaika 3050 KR: offener Kalendermechanismus

offener Kalendermechanismus

In der mittleren Kronenposition wird das fünf-sternige Rad bei 3 Uhr so in den Eingriff mit dem Datumsring gebracht, dass er mit Drehen an der Krone sowohl vorwärts, als auch rückwärts geschaltet werden kann. Für den Wochentag gibt es dagegen gar keine Schnellkorrektur.

Chaika 3050 KR: Zifferblattseite ohne Wochentagsscheibe

Zifferblattseite ohne Wochentagsscheibe

Das 9-sternige Rad auf 12 Uhr dient zum Antrieb der Wochentagsscheibe, die im Gegensatz zum Datumsring nur über die Zeiteinstellung vorwärts- und rückwärts korrigiert werden kann.

Chaika 3050 KR: Unterseite Wochentagsscheibe

Unterseite Wochentagsscheibe

Auch wenn die Wochentagsscheibe 14 Stellungen hat, ist sie nur einsprachig ausgelegt.

Chaika 3050 KR: : Zifferblattseite

: Zifferblattseite

Technische Daten

Hersteller:Chaika
Kaliber:3050-KR
Größe:13 1/4''' (gemessen: 30,0mm)
Höhe:7,5mm
Frequenz:32768 Hz
Anzahl Steine:10
Hemmung:Quarz
Stoßsicherung(en): keine
Regulierorgan:Trimmkondensator
Werksaufbau:
  • Rotor
  • Übertragungsrad
  • Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:5 Loch/Löcher
Befestigung Winkelhebel:gesteckt
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
  • JG (Wochentag (Fenster))
  • RDR (Datumskorrektur)
Inventarnummer:23046

Anwendungsgalerie

Chaika 3050 KR: Chaika Herrenuhr

Chaika Herrenuhr

Dieses Werk samt Uhr ist eine Spende von Jake R. Kaywell an das Uhrwerksarchiv. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung!

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