DuRoWe 435

 
DuRoWe 435 | Das Uhrwerksarchiv

DuRoWe 435

Beschreibung

Laco aus Pforzheim besaß mit der DuRoWe, der Deutschen Uhren-RohWerke, einen Rohwerkehersteller, der vor allem in den 50er Jahren besonders guten und innovativen Uhrwerken auf sich aufmerksam machte. Das DuRoWe 435 stammt aus der Mitte der 50er Jahre und wurde nur sehr kurze Zeit produzier. Es besticht auf den ersten Blick durch seine ungewöhnlich strenge Brückenform.

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Der Durchmesser dieses Werks beträgt die üblichen 10 1/2 Linien, und, wie es sich für ein qualitativ hochwertiges Werk gehört, sind natürlich alle wichtigen Lager mit synthetischen Rubinen zur Verminderung der Reibung versehen.

DuRoWe 435: Grundplatine

Grundplatine

Dieses Werk besitzt ganz zeittypisch ein direkt angetriebenes Minutenrad, das unter einem eigenen Kloben gelagert ist. Ein Stockwerk darüber befindet sich dann die ebenfalls direkt angetriebene Zentralsekunde.

DuRoWe 435: Minutenradkloben

Minutenradkloben

Ein nettes Detail bei diesem Werk ist, daß die Zahnräder, mit Ausnahme des Hemmungsrads, kupferfarbig statt wie sonst üblich messingfarben sind:

DuRoWe 435: Räderwerk

Räderwerk

Das DuRoWe 435 besitzt eine Schraubenunruh, die in zwei hauseigenen, damals brandneuen Duroswing-Stoßsicherungen gelagert ist. Sie reguliert ein typisches Palettenankerwerk mit direkter Zentralsekunde, Kleinbodenrad und zentralem Minutenrad.

DuRoWe 435: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Auf der Zifferblattseite erkennt man neben zwei Decksteinen (Hemmungs- und Kleinbodenrad - an beiden Stellen sind Decksteine tatsächlich sinnvoll) auch das große kupferfarbige Wechselrad mit Stift, welches die Datumsscheibe vor- bzw. zurückdreht. Das Wechselrad wird direkt von der äußeren Verzahnung des Stundenrads angetrieben, einfacher geht es nun wirklich nicht!

DuRoWe 435: Datumsmechanismus

Datumsmechanismus

Das DuRoWe 435 ist eines der vergleichsweise seltenen Werke, das eine Datumsscheibe anstatt eines Datumsrings besitzt. Damals war es wohl modisch angesagt, wenn die Datumsanzeige eher innen im Zifferblatt liegt. Spätestens Ende der 50er Jahre wechselte diese Mode dann und man ging dazu über, nur noch Datumsringe zu verwenden, mit möglichst großem Durchmesser.

DuRoWe 435: DuRoWe 435 Zifferblattseite

DuRoWe 435 Zifferblattseite

Im Labor

Das vorliegende Exemplar kam in sehr gutem Zustand ins Labor, um das Werk bestmöglich zu präsentieren, wurde noch ein Service mit Reinigung durchgeführt, soweit das Werk bestmöglich auf der Zeitwaage reguliert.

Auf der Zeitwaage zeigt das Werk relativ gute Werte, die allerdings stark lageabhängig sind. Möglicherweise liegt hier schon ein größerer Verschleiß der Unruhwelle vor.

Die gemessenen Amplitudenwerte sind mit Vorsicht zu genießen, da der genaue Hebewinkel unbekannt ist!

Zeitwaagen-Ergebnis



horizontale Lagen
Zifferblatt oben +20 s/Tag 210° 2.4ms
Zifferblatt unten +8 s/Tag 208° 2.2ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) -4 s/Tag 175° 3.0ms
Krone oben (3 oben) -30 s/Tag 179° 3.0ms
Krone links (6 oben) -185 s/Tag 171° 2.7ms
Krone unten (9 oben) -170 s/Tag 162° 2.8ms

Technische Daten

Hersteller:DuRoWe
Kaliber:435
Größe:10 1/2''' (gemessen: 23,0mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Duro-Swing
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
  • Federhaus
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
Produktionszeitraum:1956-1957
Referenzen: Flume: 1957 33

Anwendungsgalerie

DuRoWe 435: Adora Herrenuhr

Adora Herrenuhr

Dieses Werk samt Adora-Uhr ist eine Spende von Gundula Stein. Ganz herzlichen Dank dafür!