Beschreibung
Laco aus Pforzheim besaß mit der DuRoWe, der Deutschen Uhren-RohWerke, einen Rohwerkehersteller, der vor allem in den 50er Jahren besonders guten und innovativen Uhrwerken auf sich aufmerksam machte. Das DuRoWe 435 stammt aus der Mitte der 50er Jahre und wurde nur sehr kurze Zeit produzier. Es besticht auf den ersten Blick durch seine ungewöhnlich strenge Brückenform.
Video on YouTubeDer Durchmesser dieses Werks beträgt die üblichen 10 1/2 Linien, und, wie es sich für ein qualitativ hochwertiges Werk gehört, sind natürlich alle wichtigen Lager mit synthetischen Rubinen zur Verminderung der Reibung versehen.
Dieses Werk besitzt ganz zeittypisch ein direkt angetriebenes Minutenrad, das unter einem eigenen Kloben gelagert ist. Ein Stockwerk darüber befindet sich dann die ebenfalls direkt angetriebene Zentralsekunde.
Ein nettes Detail bei diesem Werk ist, daß die Zahnräder, mit Ausnahme des Hemmungsrads, kupferfarbig statt wie sonst üblich messingfarben sind:
Das DuRoWe 435 besitzt eine Schraubenunruh, die in zwei hauseigenen, damals brandneuen Duroswing-Stoßsicherungen gelagert ist. Sie reguliert ein typisches Palettenankerwerk mit direkter Zentralsekunde, Kleinbodenrad und zentralem Minutenrad.
Auf der Zifferblattseite erkennt man neben zwei Decksteinen (Hemmungs- und Kleinbodenrad - an beiden Stellen sind Decksteine tatsächlich sinnvoll) auch das große kupferfarbige Wechselrad mit Stift, welches die Datumsscheibe vor- bzw. zurückdreht. Das Wechselrad wird direkt von der äußeren Verzahnung des Stundenrads angetrieben, einfacher geht es nun wirklich nicht!
Das DuRoWe 435 ist eines der vergleichsweise seltenen Werke, das eine Datumsscheibe anstatt eines Datumsrings besitzt. Damals war es wohl modisch angesagt, wenn die Datumsanzeige eher innen im Zifferblatt liegt. Spätestens Ende der 50er Jahre wechselte diese Mode dann und man ging dazu über, nur noch Datumsringe zu verwenden, mit möglichst großem Durchmesser.
Im Labor
Das vorliegende Exemplar kam in sehr gutem Zustand ins Labor, um das Werk bestmöglich zu präsentieren, wurde noch ein Service mit Reinigung durchgeführt, soweit das Werk bestmöglich auf der Zeitwaage reguliert.
Auf der Zeitwaage zeigt das Werk relativ gute Werte, die allerdings stark lageabhängig sind. Möglicherweise liegt hier schon ein größerer Verschleiß der Unruhwelle vor.
Die gemessenen Amplitudenwerte sind mit Vorsicht zu genießen, da der genaue Hebewinkel unbekannt ist!
Zeitwaagen-Ergebnis
horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +20 s/Tag | 210° | 2.4ms |
Zifferblatt unten | +8 s/Tag | 208° | 2.2ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -4 s/Tag | 175° | 3.0ms |
Krone oben (3 oben) | -30 s/Tag | 179° | 3.0ms |
Krone links (6 oben) | -185 s/Tag | 171° | 2.7ms |
Krone unten (9 oben) | -170 s/Tag | 162° | 2.8ms |
Technische Daten
Hersteller: | DuRoWe |
Kaliber: | 435 |
Größe: | 10 1/2''' (gemessen: 23,0mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Schraubenunruh |
Stoßsicherung(en): |
Duro-Swing |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1956-1957 |
Referenzen: |
Flume: 1957 33 |