Ebosa 681

 
Ebosa 681 | Das Uhrwerksarchiv

Ebosa 681

Beschreibung

Das große, 13 1/2-linige Ebosa 681 bietet mit seiner Datums- und Wochentagsanzeige das Maximum dessen, was man von einem Roskopf-Stiftankerwerk erwarten konnte.

Ebosa 681: Grundplatine

Grundplatine

Qualitativ braucht es sich nicht zu verstecken, alle Lager, mit Ausnahme des Sekundenrads und des Großbodenrads sind mit Steinen versehen. Zusätzlich werden noch zwei Decksteine verwendet, sowie zifferblattseitig noch vier Rubinplättchen zur Lagerung der Datumsscheibe, um die enorme und werbewirksame Zahl von 21 Steinen zu erreichen.

Ebosa 681: Räderwerk

Räderwerk

Normalerweise besitzen Roskopf-Werke eine Übertragungsstufe weniger, als konventionelle Ankerwerke. Das Ebosa 681 macht hier eine Ausnahme, hier gibt es nach dem Federhaus vier nachfolgende Räder: Großbodenrad, Kleinbodenrad, Stundenrad und Ankerrad. Das Zentralsekundentrieb wird hierbei indirekt durch das Kleinbodenrad angetrieben.

Durch diese Konstruktion konnte auch die “normale” Schlagzahl von 18000 Halbschwingungen pro Stunde beibehalten werden - Roskopf-Werke verwenden hier in der Regel nur 17280 Halbschwingungen.

Ebosa 681: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die flache dreischenklige Nickel-Ringunruh ist in zwei Novodiac-Stoßsicherungen gelagert, auch dies ist sehr ungewöhnlich für eine Roskopf-Konstruktion, in der normalerweise aus Kostengründen auf eine Stoßsicherung verzichtet wird.

Ebosa 681: Federhaus

Federhaus

Typisch ist natürlich das Federhaus, sein oberes Rad (silberfarbig) ist mit einer Rutschkupplung versehen und treibt zifferblattseitig das Zeigerwerk an. Aber auch hier wieder die Ausnahme: Anders, als bei gewöhnlichen Roskopfwerken, wird hier nur das Minutenrad angetrieben und nicht das Stundenrad. Für dieses steht zifferblattseitig ein Wechselrad zur Verfügung.

Ebosa 681: Gesperr

Gesperr

Das Gesperr, welches sich werksseitig unter dem Sperrrad befindet, ist eine recht geniale Konstruktion, die nur aus einem einzigen Bauteil besteht, aus einer flachen Sperrrklinke, die gleichzeitig ihre eigene Feder ist. Dadurch, dass sie unter dem Sperrrad gelagert ist, kann sie auch nicht verspringen und aus dem Eingriff gelangen.

Ebosa 681: leere Zifferblattseite

leere Zifferblattseite

Auf der noch leeren Zifferblattseite läßt sich schön der Kupplungsaufzug erkennen, der ebenfalls eine sehr rationelle Konstruktion ist, besteht er doch lediglich aus einem einzigen Bauteil, dem Winkelhebel, der gleichzeitig seine Winkelhebelfeder ist.

Wie bei Roskopf-Werken üblich, wirkt das Zeigerstellrad nicht auf das Minutenrad ein, sondern steht mit dem oberen Rad des Federhauses im Eingriff, welches, wie oben beschrieben, das Minutenrohr antreibt.

Weiterhin kann man die dreieckige Novodiac-Stoßsicherung bei 6:30 Uhr erkennen, und auch die beiden Anker-Stifte.

Ebosa 681: mit montiertem Datumsschaltrad

mit montiertem Datumsschaltrad

Das Datumsschaltrad wird über das Stundenrad angetrieben. Es besitzt einen starren Finger, zum Vor- und Zurückschalten des Wochentags, sowie einen federnden Finger, mit dem das Datum vorgeschaltet und durch Vor- und Zurückdrehen der Uhrzeit auf 20 Uhr halbschnell korrigiert werden kann.

Ebosa 681: Datumsmechanismus incl. Wochentagsrad

Datumsmechanismus incl. Wochentagsrad

Der starre, abgerundete Finger des Schaltrads greift in das Sternrad für die Wochentagsanzeige ein. Diese besitzt sieben Einbuchtungen, also für jeden Wochentag eine. Damit ist auch klar, dass die Wochentagsanzeige nur einsprachig sein kann.

Ebosa 681: Modulplatte Datumsring

Modulplatte Datumsring

Der Datumsring wird auf einer eigenen Modulplatte gelagert und läuft (wohl eher der höheren Steinzahl wegen, als aus echten technischen Gründen) auf vier Rubinplättchen.

Das Modul wird mit zwei Schrauben auf der Zifferblattseite befestigt.

Ebosa 681: Mechanismus Datumsindikation

Mechanismus Datumsindikation

Der Datumsring wird mit einer Feder-Klinken-Kombination in genauer Position gehalten, die Funktion der zweiten Feder (bei 6 Uhr) ist nicht bekannt, da sie nicht auf das Sternrad der Wochentagsanzeige einwirkt, welche aber ohnehin von Haus aus stets richtig positioniert ist.

Ebosa 681: geschlossener Datumsmechanismus

geschlossener Datumsmechanismus

Die Kalendermodulplatte wird mit einer Deckplatte verschlossen und die Federn dadurch am Wegfliegen gehindert.

Ebosa 681: Ebosa 681: Zifferblattseite

Ebosa 681: Zifferblattseite

Die Wochentagsscheibe besitzt zwar nur sieben Positionen, ist aber mit jeweils gedoppelten Wochentagen bedruckt, vermutlich, um während der etwas länger dauernden Schaltphase so oft wie möglich den korrekten Wochentag anzuzeigen.

Die Verbindung mit dem Sternrad geschieht über drei federnde Ausbuchtungen, nicht wirklich high-end, aber dafür ökonomisch.

Technische Daten

Hersteller:Ebosa
Kaliber:681
Größe:13 1/2''' (gemessen: 30,6mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:55°
Anzahl Steine:21
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): Novodiac
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Zentralsekundentrieb, Kleinbodenrad, Großbodenrad, Federhaus
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
  • JG (Wochentag (Fenster))
  • RDR (Datumskorrektur)
Inventarnummer:19030

Anwendungsgalerie

Ebosa 681: Cronel Herrenuhr

Cronel Herrenuhr

Links

Dieses Werk samt Cronel Herrenuhr wurde von Mario gespendet. Ganz herzlichen Dank für die Unterstützung des Uhrwerksachivs!