Beschreibung
Der Hersteller Erlsbacher aus St. Imier in der Schweiz, der Anfang des 20. Jahrhunderts aktiv war, ist in der Literatur praktisch unbekannt, was auch daran liegen könnte, dass er nur ein einziges Werk auf den Markt brachte, das hier vorgestellte Erlsbacher 1.
Es besitzt einen Durchmesser von 12 Linien und wurde u.a. in Umhängeuhren für Damen verwendet, die nicht selten später zu Armbanduhren umgearbeitet wurden.
Technisch repräsentiert es genau den Stand eines um die Jahrhundertwende typischen Zylinderwerks, dessen Ausführung ordentlich war. So sind beispielsweise alle wichtigen Lager mit Steinen ausgestattet.
Es kommt der typische Zylinderwerk-Aufbau zum Einsatz mit direkt angetriebenem Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad und schließlich dem, unter einem eigenen Kloben gelagerten, flachen, Zylinderrad.
Die flache, dreischenklige Ringunruh, die natürlich noch nicht stoßgesichert ist, arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde, die mit Hilfe eines langen Rückerzeigers im Bereich des technisch Möglichen justiert werden können. Dennoch sind Gangabweichungen im Minutenbereich nichts ungewöhnliches für diesen Werkstyp.
Die Umschaltung der Kronen-Bedienung von Aufzug auf Zeigerstellung passiert durch Drücken auf einen seitlichen Stift - ebenfalls typisch für diesen Werkstyp.
Technische Daten
Hersteller: | Erlsbacher |
Kaliber: | 1 |
Größe: | 12''' (gemessen: 26,1mm) |
Anzahl Steine: | 10 |
Hemmung: | Zylinderhemmung |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
keine |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Inventarnummer: | 22034 |