Beschreibung
1954 brachte die schweizerische ETA eine völlig neu und modern konstuierte Serie an Handaufzugs- und Automaticwerken auf den Markt, deren Basiswerk das ETA 2390 mit einem Durchmesser von 10 1/2 Linien ist. Erstmalig wurde hier auf das Prinzip des fehlenden zentralen Minutenrads gesetzt, um damit das Spiel des Minutenrads (normalerweise niedrig verzahnt) zu minimieren. Dieses “System ETA”, das von Heinrich Stamm entwickelt wurde, wurde natürlich auch patentiert, unter der schweizer Patentnummer CH297900A.
Ein weiterer praktischer Nebeneffekt ist, dass mehr Platz für die Unruh und das Federhaus zur Verfügung standen.
Es war, wie damals üblich, in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Je nachdem, wieviel der Abnehmer zu zahlen bereit war, gab es unterschiedliche Unruh-Ausführungen und eine unterschiedliche Anzahl an (Deck-)Steinen, sowie Stoßsicherungen je nach Gusto.
Die Grundplatine verrät nicht nur, dass das Werk qualitativ sehr gut ausgeführt ist - alle wichtigen Lager sind mit Steinen ausgekleidet, sondern auch, dass das Räderwerk in der damals modernsten Art und Weise konstruiert ist, mit Verzicht auf ein direkt angetriebenes werksseitiges Minutenrad.
Das Federhaus treibt das Großbodenrad an, gefolgt von Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und schließlich dem Stahl-Ankerrad.
Das Großbodenrad muß mit einem stark ausgeführten Trieb versehen sein, da auf es die volle Kraft des Federhauses einwirkt.
Das Zeigerwerk wird dagegen auf der Zifferblattseite über das Kleinbodenrad angetrieben.
Als Gangregler kommt eine Schraubenunruh (in späteren Ausführungen auch eine schraubenlose Ringunruh) und eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz.
Die Unruh ist natürlich bereits stoßgesichert und schlägt gemächlich mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde.
Einen beweglichen Spiralklötzchenträger sucht man noch vergeblich, dafür ist die wirksame Länge der Unruhspirale über einen langen Rückerzeiger justierbar.
Das Gesperr, das sich unter dem Sperrad befindet, ist eine geniale, platzsparende Konstruktion, die auch optisch zu überzeugen weiß.
Auf der leeren Zifferblattseite sieht man, dass das Minutenrad auf die zentrale Achse gesteckt wird, und vom Kleinbodenrad bei 8 Uhr angetrieben wird. Dieses Konstruktionsprinzip hat ETA bis zum heutigen Tag beibehalten.
Das zentrale Minutenrad steht mit seinem Außenkranz im Eingriff mit dem Kleinbodenrad. Das Minutenrohr ist auf ihm mit einer Rutschkupplung befestigt und treibt über das Wechselrad das Stundenrad an.
Die Tatsache, dass das Konstruktionsprinzip dieses Werks bis heute praktisch unverändert in den gängigen ETA-Automaticwerken verwendet wird, zeigt, wie wegweisend seinerzeit diese Konstruktion war.
Technische Daten
Hersteller: | ETA |
Kaliber: | 2390 |
Größe: | 10 1/2''' (gemessen: 23,2mm) |
Höhe: | 3,6mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 52° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig) Nickel-Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1954 - 1972 |
Referenzen: |
Flume: 1957 32 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1963 - 1971 |
Inventarnummer: | 20039 |