Felsa 4000

 
Felsa 4000 | Das Uhrwerksarchiv

Felsa 4000

Beschreibung

Das Felsa 4000 ist ein, Anfang der 60er Jahre entstandenes, Automaticwerk, das mit ein paar unüblichen Details aufwarten kann.

Die hier gezeigte Ausführung dürfte mit zu den aufwändigsten Ausführungen überhaupt gehören - hier läuft jedes Rad in doppelseitigen KIF-Duofix-Steinfuttern.

Basis dieses Werks ist das Handaufzugskaliber Felsa 4010, das eine kleine Modifikation der Räderwerksbrücke erfuhr (um den Trieb des Automaticmechanismus aufzunehmen) und um das aufgesetzte Automatic-Modul erweitert wurde. Die Vorteile dieser Konstruktion sind eingesparte Kosten und einfache Servicemöglichkeit, der Nachteil ist, daß dieses Werk recht hoch baut.

Das Automatic-Modul zieht jetzt erstmals über einen Wippenwechsler auf und arbeitet in beiden Drehrichtungen.

Felsa 4000: Werk ohne Automaticmechanismus

Werk ohne Automaticmechanismus

In der hier gezeigten Ausführung wird eine Schraubenunruh (einfach, nicht Glucydur) verwendet, die in zwei Incabloc-Stoßsicherungslagern läuft und gemächlich mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet. Die Flachspirale ist an ihrem Ende fest mit dem Unruhkloben verbunden, ihre effektive Länge wird über eine Schwanenhalsfeinregulierung feineingestellt.

Das darauffolgende Räderwerk ist ausnahmslos in Lagern mit Steinfuttern, bis auf die indirekte Zentralsekunde allesamt KIF-Duofix-Lager, die Sekunde ist werkksseitig in einem Girocap-Futter gelagert. Sie wird über ein doppeltes Kleinbodenrad angetrieben, wobei das, für die Sekunde zuständige Rad, besonders ausgeführt ist: Um einen präzisen Eingriff in den kleinen Sekundentrieb zu garantieren, ist es als doppeltes Zahnrad ausgeführt, bei dem ein Rad minimal versetzt zum zweiten Rad ist. Somit kann man sich eine, reibungstechnisch ungünstige, Feder für das Sekundenrad ersparen.

Felsa 4000: Felsa 4000 Zifferblattseite

Felsa 4000 Zifferblattseite

Zeitwaagen-Ergebnis

Das hier gezeigte Werk, das aus dem Fundus einer Uhrmacherwerkstatt kam und nicht gereinigt wurde, zeigt auf der Zeitwaage passable Werte, die allerdings weit davon entfernt sind, was man von einem derart aufwändig ausgestatteten Werk erwarten würde. Sehr auffällig sind die Wellenmuster in den hängenden Lagen, die auf ein leicht unrundes Ankerrad bzw. einen fehlerhaften Eingriff des Ankers in das Rad schliessen lassen.
Krone rechts (12 oben)

Krone rechts (12 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone links (6 oben)

Krone links (6 oben)

Krone unten (9 oben)

Krone unten (9 oben)

Zifferblatt oben

Zifferblatt oben

Zifferblatt unten

Zifferblatt unten

Technische Daten

Hersteller:Felsa
Kaliber:4000
Größe:11 1/2''' (gemessen: 25,6mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:52°
Anzahl Steine:35
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Schwanenhals
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Zentralsekundentrieb
  • Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:1 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
  • AUT (Automatikaufzug)
Referenzen: Flume: K2 71

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