Felsa 415

 
Felsa 415 | Das Uhrwerksarchiv

Felsa 415

Beschreibung

Das hier vorsestellte Felsa 415 stammt aus Mitte der 40er Jahre. Das sogenannte “Bidynator”-Kaliber aus der ersten Serie (hier in der Version mit Zentralsekunde, die 2 Jahre nach Lancierung der Serie eingeführt wurde) war das erste selbstaufziehende Armbanduhrenwerk, bei dem der Rotor in beiden Richtungen wirksam war - eine wahrlich wegweisende Erfindung, die selbstverständlich gleich patentiert wurde, was der aufkeimenden Konkurrenz einiges an Gehirnschmalz abverlangte.

Felsa 415: Werksansicht ohne Rotor

Werksansicht ohne Rotor

Das Werk ist auf der Oberseite der Automaticplatine mit Genfer Streifen versehen und macht nicht nur damit einen ansehnlichen Eindruck.

Der flache Rotor, dessen gesamte Masse in einem äüßeren Halbring aus Blei liegt, ermöglichte ein sehr großes Werk, das nur außen etwas flacher sein mußte.

Dank der so ermöglichten großen Unruhe und des großen Federhauses konnten sehr ansehnliche Ganggenauigkeiten erreicht werden.

Felsa 415: Automaticmechanismus

Automaticmechanismus

Der Selbstaufzugsmechanimus besitzt als wesentliches Element einen Hebelwechsler, der je nach Drehrichtung des Rotor auf eines der beiden Zahnräder einwirkt. Der sehr lange Hebel garantiert einen kurzen “Totweg” des Rotor.

Auf dem Deckel des Federhauses sitzt eine Kupplung mit zwei konzentrisch angeordneten Zahnrädern, die dafür sorgt, daß beim Handaufzug, der auf das untere Rad einwirkt, der Automaticmechanismus, der auf das obere Zahnrad einwirkt, ausgekuppelt wird. Dadurch wird einem Verschleiß des Automaticmechanismus vorgebeugt.

Felsa 415: Räderwerk ohne Automaticmechanismus

Räderwerk ohne Automaticmechanismus

Das Räderwerk des Felsa 415 ist überraschenderweise recht sparsam mit Lagersteinen ausgestattet, so wurden lediglich Hemmungs- und Sekundenrad beidseitig steingelagert, die übrigen Räder laufen nur zifferblattseitig in Steinlagern, sonst in Messinglagern. Der gesamte Automaticmechanismus mit Ausnahme des Rotors ist ebenfalls nicht steingelagert.

Die goldfarbige Schraubenunruh ist in zwei Stoßsicherungslagern geschützt, das obere Lager ist ein damals topmodernes Incabloc-Lager, das untere Lager einer unbekannter Typ. Die Unruhspirale ist fest mit dem Unruhkloben verbunden und wird in ihrer Länge mittels eines langen Rückerzeigers justiert; die beiden Ankerpaletten sind, wie meistens bei Felsa, aus transparentem Material gefertigt.

Selbstverständlich findet man auf der Zifferblattseite einen Kupplungsaufzug.

Felsa 415: Felsa 415 Zifferblattseite

Felsa 415 Zifferblattseite

Technische Daten

Hersteller:Felsa
Kaliber:415
Größe:11 1/2'''
Höhe:5,81mm
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Zentralsekundentrieb, Federhaus
  • Minutenrad
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
  • AUT (Automatikaufzug)
Referenzen: Flume: 1952 65
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1951 - 1959
Produktionszeitraum:1942-1945

Anwendungsgalerie

Felsa 415: Ogival Automatic Herrenuhr

Ogival Automatic Herrenuhr

Links