Beschreibung
Von Felsa gab es nur zwei Serien an Damen-Automaticwerken, Kaliber 380 und Kaliber 700.
Das Felsa 700 aus der zweiten und letzten Kaliberserie ist mit 9 1/4 Linien Durchmesser relativ klein, aber gehört nicht zu den kleinesten Automaticwerken überhaupt.
Es weist starke Ähnlichkeiten mit dem Kaliber 690 auf.
Natürlich sind bei diesem Werk alle wichtigen Lager mit Steinen ausgestattet, diese sind sogar bombiert.
Das nicht steingelagerte zentrale Minutenrad ist unter einem eigenen Kloben gelagert.
Das Felsa 700 verwendet den konventionellen Räderwerksaufbau mit zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad (hier doppelt ausgeführt), Sekundenrad und Ankerrad.
Das doppelt ausgeführte Kleinbodenrad dient dazu, das indirekte Zentralsekundenrad spielfrei anzutreiben.
Als Regulierorgan kommt eine optisch wunderschöne, goldfarbige
Glucydur-Schraubenunruh mit zwei Schenkeln zum Einsatz, die noch
mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet.
Ihre genaue Frequenz kann mit Hilfe eines langen Rückerzeigers justiert werden.
Zwei Incabloc-Stoßsicherungen schützen die empfindliche Unruhwelle vor Stößen.
Aus Platzgründen gibt es nur eine Brücke, unter der sowohl das komplette Räderwerk, als auch das Federhaus gelagert sind. Zudem ist auch das Kronrad auf der Innenseite dieser Brücke montiert.
Auf der Oberseite der Räderwerksbrücke sieht man bereits die Lager und Aussparungen für den Automaticmechanismus.
Wie bei den “großen” Felsa-Automaticwerken kommt auch hier ein Hebelwechsler zum Einsatz. Je nach Drehrichtung wirkt er auf eines der beiden in Verbindung stehenden Wechselräder ein, so daß, unterstützt durch die Sperrklinke am linken Wechselrad, sich das rechte Wechselrad stets in derselben Richtung dreht und über das folgende Lamellen-Kupplungsrad das Federhausrad aufzieht.
Um den Automaticmechanismus bei Handaufzug auszukuppeln, nutzt das letzte Wechselrad eine Lamellenkupplung, die in einer Drehrichtung (Aufzug durch den Rotor) die Kraft vom äußeren Zahnkranz auf das innere Trieb überträgt, in der engegegengesetzten Richtung (Handaufzug) freiläuft.
Leider ist beim vorliegenden Exemplar die Rotor-Achse gebrochen, man kann aber gut erkennen, wo sie sich befinden würde.
Beeindruckend ist jedoch die Streifendekoration des Werks.
Der Rotor ist achsengelagert (in einem Rubin-Lager) und besitzt in seinem Außensegment eine Schwermetall-Einlagerung, vermutlich Blei.
Zifferblattseitig ist das Felsa 700 recht unspektakulär, bis auf den Deckstein des Ankerradlagers (bei 6:30 Uhr) und dem flachen Incabloclager (bei 9 Uhr).
Natürlich nutzt dieses Werk einen Kupplungsaufzug, und um Höhe zu sparen (mit 5,3mm baut es ja relativ hoch), ist der Rand der Zifferblattseite abgeschrägt.
Technische Daten
Hersteller: | Felsa |
Kaliber: | 700 |
Größe: | 9 1/4''' (gemessen: 21,0mm) |
Höhe: | 5,43mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 52°? 52.28°? |
Anzahl Steine: | 25 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Ebauches: 1953 41 Feilner: 65 6350a Flume: K1 - |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1959 |
Inventarnummer: | 22001 |