Beschreibung
Das, hier rotgold ausgeführte Felsa 790, das 1953 auf den Markt kam, ist vergleichsweise selten zu finden und wurde wohl von Felsa seltener als das deutlich bekanntere, zeitgleich auf den Markt gebrachte Kaliber 1560 produziert, nämlich gerade einmal 69.500 mal.
Wie alle Felsa-Kaliber, so ist auch das Felsa 790 bestens verarbeitet.
Alle wichtigen Lager sind mit Rubinen ausgekleidet.
Die klassische Räderwerkskonstruktion erfordert ein zentrales Minutenrad, das vom Federhaus direkt angetrieben wird. Es ist unter einer eigenen Brücke gelagert.
Der Rest des Räderwerks folgt auch dem klassischen Schema, auf das zentrale Minutenrad folgt ein doppeltes Kleinbodenrad, das mit beiden Zahnkränzen in das Zentralsekundenrad, gleichzeitig aber nur mit seiner Unterseite in das Sekundenradtrieb eingreift. Dadurch läuft das stark übersetzte Sekundenrad deutlich “runder”.
Letztes Rad ist, wie nicht anders zu erwarten, das Ankerrad, das aus Stahl ausgeführt wird, und in das mit einer schweizer Palettenankerhemmung interagiert.
Die goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh ist eine wirkliche Augenweide!
Sie arbeitet mit gemächlichen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und kann mit Hilfe eines langen Rückerzeigers reguliert werden.
Als Stoßsicherung werden zwei Incabloc-Lager verwendet, quasi der Goldstandard seinerzeit.
Eine kleine Besonderheit der Konstruktion des Felsa 790 ist das Kronrad: Es befindet sich auf der Innenseite der Räderwerksbrücke, unter der auch das Federhaus gelagert ist.
Das Gesperr ist winzig, es befindet sich am äußersten Rand der Räderwerksplatine und wird von einer Feder gegen das Sperrad gedrückt.
Das “Bidynator”-Prinzip hat Felsa hier beibehalten: Der Rotor treibt das Übertragungsrad des Hebelwechslers an. Je nach Drehrichtung wird eines der beiden großen Wechselräder antrieben; die Sperrklinke des linken Wechselrads sorgt dafür, dass nur Drehungen in einer Richtung möglich sind.
Nach dem rechten Wechselrad kommt das Reduktionsrad mit Klinkenkupplung ins Spiel. Es treibt das Sperrad des Federhauses an und sorgt gleichzeitig bei Handaufzug dafür, dass die Automatic ausgekuppelt wird.
Der Rotor, der beim vorliegenden Exemplar leider fehlt, ist achsengelagert. Die Achse ist mit drei Schrauben auf der Räderwerksbrücke befestigt.
Die Zifferblattseite zeigt sehr schön die Incabloc-Stoßsicherung und eine kleine Hilfs-Minuterie, die verwendet wird, um ein noch nicht mit Zifferblatt versehenes Werk zu justieren.
Technische Daten
Hersteller: | Felsa |
Kaliber: | 790 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 26,0mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 22 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1953 - 1960 |
Referenzen: |
Flume: 1957 57 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1959 |
Inventarnummer: | 20047 |