Beschreibung
Das HMT 6906 (das auch unter der Bezeichnung HMT 6902 läuft) ist ein einseitig aufziehendes Automaticwerk aus Indien, das seine Verwandschaft zum Citizen 6501 nicht leugnen kann.
Anhand der Grundplatine erkennt man, daß sämtliche Lager, sogar Minutenrad und Federhaus, mit Lagersteinen ausgestattet sind. Mehr geht nicht.
Die Werkskonstruktion ist noch ein wenig altmodisch, da her ein zentrales, vom Federhaus angetriebenes Minutenrad verwendet wird, welches unter einer eigenen Brücke gelagert ist. Innen auf 3 Uhr erkennt man schon die Achse, die zur Aufnahme der Breguet-Kupplung des Automaticaufzugs verwendet wird.
Beim HMT 6906 mit seinem klassischen Räderwerksaufbau sind nicht nur Sekundenrad, Kleinbodenrad und Ankerrad unter der großen Räderwerksbrücke gelagert, sondern auch noch das Federhaus, sowie die beiden Reduktionsräder des Automaticaufzugs. Servicefreundlich ist anders…
Das untere Rad der Breguetkupplung wird durch eine Feder an das oberere Rad gedrückt, in der Seitenansicht des Räderwerks ist das sehr gut zu erkennen.
Die Glucydur-Ringunruh dieses klassischen Palettenankerwerks schlägt mit 21600 Halbschwindungen pro Stunde und ist in zwei Citizen-Stoßsicherungen vom Typ Parashock 1 gelagert.
Über die beiden Kupplungsräder, die zusammen eine klassische Breguet-Kupplung ergeben, ist der Rotor mit dem Aufzugsgetriebe verbunden. Der Rotor zieht auf diese Weise nur einseitig auf, in Gegenrichtung läuft er frei. Als Gesperr dient eine einfache Blattfeder, die auf das zweite Reduktionsrad einwirkt, oben auf 2 Uhr am Rand des Werks gut zu erkennen.
Das obere Kupplungsrad wird mit einer Spreizfeder an der Achse festgehalten, eine sehr effiziente Lösung, die aber wegen der guten Flugeigenschaften solcher Federn nicht unbedingt zu den Lieblingslösungen eines Uhrmachers zählt.
Auf der noch leeren Zifferblattseite erkennt man sehr schön den Kupplungsaufzug, in dessen Milttelraste das Datum schnell vorwärts korrigiertwerden kann. Ein aufgenieteter Schaltfinger samt Zahnrad auf bzw. unter der Winkelhebelfeder greift dabei in Mittelstellung in eines der beiden(!) Kupplungsträger ein. Eine ungewöhnliche, aber durchaus effiziente Lösung.
Der Datumsmechanismus besitzt eine Schaltrad mit einem Plastikfinger, der dafür sorgt, daß der Datumsring nur vorwärts weitergeschaltet werden kann. Dies ist notwendig, um Datumsring und Wochentagsscheibe (welche auch rückwärts schalten kann) zu entkoppeln.
Der Wochentag wird über einen Schaltstern, der vom Datumsschaltrad weitergeschaltet wird, vor- bzw. zurückgedreht. Datumsring und Wochentagsscheibe rasten mit der Unterstützung einer einzigen Feder (bei 6 Uhr) und einem, von der Feder gedrückten Hebel (bei 8 Uhr innen) sicher ein.
Natürlich ist der Datumsmechanismus abgedeckt und somit sowohl die Datumsscheibe beidseitig gelagert, als auch oben beschriebene Feder.
Die große Wochentagsscheibe ist nur einsprachig ausgeführt, sowohl das Datum, als auch der Wochentag schalten langsam über einen Zeitraum von 1 1/2 Stunden, springen dann aber beide praktisch synchron um.
Im Labor
Technische Daten
Hersteller: | HMT |
Kaliber: | 6906 |
Größe: | 10 1/2''' (gemessen: 23,55mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
Parashock 1 (Citizen) |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
|
Inventarnummer: | 16001 |