Jeambrun 23C

 
Jeambrun 23C | Das Uhrwerksarchiv

Jeambrun 23C

Beschreibung

Das Jeambrun 23C ist eines der letzten französischen Zylinderwerke und stammt vermutlich aus den 40er Jahren. Mit seiner Brückenform und dem Streifenschliff kommt es bereits sehr modern daher, technisch hingegen war es schon damals völlig veraltet.

Jeambrun 23C: Grundplatine

Grundplatine

Auch wenn das Jeambrun 23C vermutlich seinerzeit vermutlich sehr billig war, so ist seine Ausführung doch durchaus nicht schlecht, eine Grundplatine aus dem Vollen sowie Lagersteine für Unruh und Zylinderrad waren zumindest für billige Werke nicht selbstverständlich.

Jeambrun 23C: Räderwerk

Räderwerk

Der Räderwerksaufbau ist typisch für ein Zylinderwerk: Die nicht stoßgesicherte Ringunruh schlägt gemächlich mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde und ihr Zylinder hemmt das flache Zylinderrad mit seinen spitzen Zähnen, welches unter einem eigenen Kloben in zwei Lagersteinen läuft.

Anschließend folgen Sekundenrad (für die kleine Sekunde auf “6 Uhr”), Kleinbodenrad und zentrales Minutenrad, alles im Kraftfluß des abschließenden Federhauses.

Jeambrun 23C: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Der Vorteil eines Zylinderwerks gegenüber einem Ankerwerk ist, daß durch den direkten Eingriff des Zylinderrads in den Unruhwellen-Zylinder ein kritisches Bauteil, nämlich die Hemmung, eingespart wird. Außerdem besitzt das Sekundenrad deutlich mehr Zähne, als bei einem Ankerwerk, so daß man mit einer Übersetzungsstufe (Großbodenrad) weniger auskommt.

Das alles erkauft man sich mit einer prinzipbedingten größeren Ungenauigkeit, da der Zahn des Zylinderwerks immer am Zylinder der Unruhwelle schleift und diese dadurch nicht wirklich frei schwingen kann. Zudem sind diese Werke eben wegen des Kontakts Metall auf Metall sehr empfindlich gegenüber Magnetismus.

Jeambrun 23C: Zifferblattseite

Zifferblattseite

Die Ökonomie des Werks setzt sich auch auf der Zifferblattseite fort: Hier gibt es nur einen Wippenaufzug und ein sehr einfaches Gesperr, welches nur aus einer einzigen Feder, die direkt in die Verzahnung des Federhauses eingreift, besteht.

Technische Daten

Hersteller:Jeambrun
Kaliber:23C
Größe:10 1/2''' (gemessen: 23,2mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:7
Hemmung:Zylinderhemmung
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): keine
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Zentralsekundentrieb
  • Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • s (dezentrale Sekunde)
Referenzen: Flume: K1 -

Anwendungsgalerie

Jeambrun 23C: anonyme Herrenuhr um 1940

anonyme Herrenuhr um 1940

Weitere Werke von Jeambrun