Junghans J93 (693.81)

 
Junghans J93 (693.81) | Das Uhrwerksarchiv

Junghans J93 (693.81)

Beschreibung

Das Junghans J93, das in den 50er Jahren das Licht der Welt erblickte, ist ein recht groß und robust konstruiertes Herrenuhrenwerk, das dennoch qualitativ dank seiner Ankerhemmung und der stoßgesicherten Unruh in der oberen Liga mitspielte.

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Wie erfolgreich und vielseitig dieses Werk ist, kann man daran erkennen, daß es im Laufe der Zeit in vielen unterschiedlichen Versionen auf den Markt kam, mal mit dezentraler Sekunde, mal mit Zentralsekunde, mal mit Datum.

Allen gemein ist der Werksaufbau mit seiner großen, zweischenkligen Ringunruh, die in hauseigenen, riesigen Stoßsicherungslagern gegen Stöße gesichert ist. Die Länge der Unruhspirale, deren Ende noch fest am Unruhkloben montiert ist, wird über einen langen Rückerzeiger mit Skala justiert. Dies dient, zusammen mit der Palettenankerhemmung, der Erhöhung der Ganggenauigkeit.

Interessant bei dem hier gezeigten Exemplar ist die Punzierung als “93/1”, denn ein Kaliber 93/1 mit dezentraler Sekunde ist zumindest in der einschlägigen Literatur unbekannt. Die 93/1 war eigentlich das Erkennungszeichen der Werksausführung mit direkter Zentralsekunde.

Das Junghans J93 mit dezentraler Sekunde und 15 Steinen lief auch unter der späteren Bezeichnung Junghans 693.81.

Junghans J93 (693.81): Grundplatine

Grundplatine

Das Innere des Werks wirkt aufgeräumt und vor allem wurde hier noch aus dem Vollen geschöpft: Das Werk verwendet keinen billigen Pfeileraufbau, sondern wurde in massiver Bauweise gefertigt. Eine Tatsache, die vor allem für die federnd gelagerten “Trilastic”-Uhren von Junghans sehr wichtig war.

Junghans J93 (693.81): Junghans J93 Zifferblattseite

Junghans J93 Zifferblattseite

Zifferblattseitig erkennt man ein wenig den Rotstift. Hier wurde durch die Verwendung eines preiswerteren Wippenaufzugs ein wenig gespart; andererseits ist aber das Gesperr mit echter Sperrklinke wiederum qualitativ optimal ausgeführt.

Im Labor

Das vorliegende Werk bestacht (und besticht immer noch) durch seinen extrem starken Geruch, der an einen Schiffsdiesel erinnert. Aus diesem Grund wurde es auch komplett gereinigt und geölt; der Geruch aber blieb trotzdem.

Der technische Zustand ist gemessem am Alter und am sehr intensiven Gebrauch dieser Uhr durchaus gut.

Zeitwaagen-Ergebnis

Auf der Zeitwaage (hier in doppelt genauer Auflösung) konnte sich der gute Zustand leider nicht bemerkbar machen; das Werk zeigt in jeder Lage unterschiedlich starke Abweichungen, die von starkem Nachgang (2 1/2 Minuten pro Tag) bis zu gemäßigtem Vorgang (40 Sekunden pro Tag) reichen.
Krone rechts (12 oben)

Krone rechts (12 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone links (6 oben)

Krone links (6 oben)

Krone unten (9 oben)

Krone unten (9 oben)

Zifferblatt oben

Zifferblatt oben

Zifferblatt unten

Zifferblatt unten

Technische Daten

Hersteller:Junghans
Kaliber:J93 (693.81)
Größe:11''' (gemessen: 25,0mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:15
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): Junghans
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • s (dezentrale Sekunde)
Produktionszeitraum:1954 - 1966
Referenzen: Flume: 1957 36
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1954

Anwendungsgalerie

Junghans J93 (693.81): Zeda Herrenuhr

Zeda Herrenuhr

Links

Vielen Dank an Klaus Brunnemer für die Spende dieses Werks!