Molnija ChK-6

Beschreibung

Das große, 16 linige Kaliber Molnija ChK-6, aus der Uhrenfabrik Chelyabinsk, ist der Vorläufer der bekannten Kaliberserie Molnija 36xx. Das hier gezeigte Exemplar wurde Anfang 1955 produziert.

Es beeindruckt vor allem durch seine Optik, mit reichhaltigen Verzierungen, ganz so, als ob Geld keine Rolle gespielt hätte.

Natürlich sind auch alle wichtigen Lager mit Steinen versehen, und um Bereich der Unruh wurde die Grundplatine sogar perliert.

Am Beispiel des Federhauslagers kann man allerdings erkennen, was nach längerer Nutzung passiert, das Lager ist im wahrsten Sinne des Wortes ausgelaufen.

Sehr elegant ist der spitz zulaufende Kloben des Ankerrads, ein bei höherwertigen Taschenuhren oft gesehenes Detail.

Ganz und gar klassisch ist das Räderwerk, bei dem das große Federhaus das zentrale Minutenrad antreibt, gefolgt vom Kleinbodenrad, dezentralen Sekundenrad auf 6 Uhr und schließlich dem Ankerrad.

Die nicht stoßgesicherte, goldfarbige Schraubenunruh (deren Schrauben alle im selben Abstand verbaut wurden und damit eher der Optik denn der perfekten Auswuchtung dienen) arbeitet mit zeitgemäßen 18000 Halbschwingungen und reguliert ein klassisches schweizer Palettenankerwerk.

Fast untypisch für ein russisches Werk ist, dass nur eine flache Spirale ohne Breguet-Endkurve verwendet wurde. Dafür erfolgt die Regelage in gewohnter Manier mit Hilfe eines langen Rückerzeigers samt Skala auf dem Unruhkloben.

Auf der Zifferblattseite ist der sehr ordentlich ausgeführte Kupplungsaufzug zu erkennen. Vor allem die kräftige Winkelhebelfeder läßt eine lange, störungsfreie Nutzung hoffen.

Technische Daten

Anwendungsgalerie