Oris 442 KIF

 
Oris 442 KIF | Das Uhrwerksarchiv

Oris 442 KIF

Beschreibung

Oris-Werke aus der Zeit, als sie noch ausschließlich Stiftankerwerke produzierten, zu finden, ist gar nicht einfach, dabei sind gerade die Werke aus den späteren Jahren, so wie das hier vorgestellte Oris 442 KIF gar nicht so uninteressant.

Mit 6 3/4 auf 8 Linien hat dieses, in den 1960er Jahren auf den Markt gebrachte Stiftankerwerk die typische Größe für sportliche Damenuhren.

Oris 442 KIF: Grundplatine

Grundplatine

Die, weil hochglanzverspiegelte, recht schwierig zu fotografierende Grundplatine zeigt, dass für ein Stiftankerwerk ungewöhnlich viele Steine verbaut wurden. Zusammen mit einigen Decksteinen, u.a. für Ankerrad und Anker, kommt man so auf die werbewirksame Zahl von 17 Steinen.

Unschön ist, dass sich die werksseitigen Decksteine von Ankerrad und Ankerwelle nicht entfernen lassen, was eine Reinigung fast unmöglich macht.

Oris 442 KIF: Räderwerk

Räderwerk

Der Räderwerksaufbau ist sehr vertraut, Federhaus, zentrales Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad und Ankerrad. In letzteres greift die Stiftankerhemmung ein.

Auf der Oberseite der Räderwerksbrücke wird noch eine indirekte Zentralsekundenanzeige mit Wechselrad und Zentralsekundentrieb umgesetzt.

Leider ist das Oris 442 nicht sonderlich servicefreundlich ausgeführt, alles wirkt sehr fragil.

Oris 442 KIF: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die Unruh ist bereits schraubenlos ausgeführt. Sie ist in zwei KIF Protechoc-Lagern gegen Stöße geschützt und arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde, die im Rahmen dessen, was ein Stiftankerwerk an Genauigkeit bieten kann, direkt am Rückerzeiger justiert werden können.

Oris 442 KIF: Oris 442 KIF: Zifferblattseite

Oris 442 KIF: Zifferblattseite

Auf der Zifferblattseite sticht gleich der sehr ordentlich aufgeführte Wippenaufzug mit seiner schön geformten Winkelhebelfeder ins Auge. Mehr als das kann man bei einem Stiftankerwerk nicht erwarten!

Wie oben schon erwähnt, werden auch zifferblattseitig Decksteine verbaut, wobei der des Anker-Lagers eigentlich sinnlos ist, da das Ankerlager ohne Öl auskommt.

Im Labor

Dieses Werk kam komplett verharzt ins Archiv und bekam einen einfachen Service spendiert.

Zeitwaagen-Ergebnis

Auch wenn sich dieses Werk nur schlecht regulieren ließ, kann sich das Gangergebnis auf der Zeitwaage durchaus sehen lassen, vor alles, weil hier nur eine Stiftankerhemmung verwendet wurde.

horizontale Lagen
Zifferblatt oben -1 s/Tag 206° 2.8ms
Zifferblatt unten +10 s/Tag 230° 0.3ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) +-0 s/Tag 188° 2.4ms
Krone oben (3 oben) +25 s/Tag 191° 1.7ms
Krone links (6 oben) +35 s/Tag 205° 0.8ms
Krone unten (9 oben) +20 s/Tag 211° 1.1ms

Technische Daten

Hersteller:Oris
Kaliber:442 KIF
Größe:6 3/4 x 8''' (gemessen: 15,3 x 17,8mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:44°
Anzahl Steine:17
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Monometallische Ringunruh (zweischenklig)
Stoßsicherung(en): KIF Protechoc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Befestigung Winkelhebel:geschraubt
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
Referenzen: Flume: K2 -
Inventarnummer:23041

Anwendungsgalerie

Oris 442 KIF: Oris Damenuhr

Oris Damenuhr

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