Beschreibung
Osco (Otto Schlund) in Schwenningen war einer der großen Rohwerkehersteller in Deutschland, der vor allem in der Kooperation “Parat” eine wichtige Rolle spielte. Dennoch gab es von Osco nur eine einzige Serie an Automaticwerken, die auch nur aus zwei Mitgliedern bestand, dem Kaliber 1064 mit und dem hier vorgestellten Osco 1065 ohne Datumsanzeige.
Beide Werke basieren auf dem Handaufzugs-Werk Osco 1060.
Wie man schon am Bild erkennen kann, wurde die Grundplatine für die Aufnahme des Schwermetallrings des Rotors vergrößert, sie hat nun einen Durchmesser von 11 1/2 Linien.
Das Räderwerk, das vollständig mit Steinlagern ausgestattet ist, ist zeitgemäß ausgeführt, mit tiefliegendem, direkt angetriebenen Minutenrad und direkter Zentralsekunde.
Dieser zweistöckige Aufbau ist recht platzsparend, man erkennt gut, daß weite Teile der massiven Grundplatine nicht von Zahnrädern überdeckt werden.
Das Osco besitzt eine Schraubenunruh mit dünnen, taillierten Schenkeln, welche mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde schlägt und normalerweise in einer Rufarex-Stoßsicherung gelagert ist. Hinsichtlich der Stoßsicherung gibt es aber auch Ausnahmen, bei dem hier vorgestellten Exemplar wird ein Paar von Rufasuper-Stoßsicherungen verwendet, die zumindest optisch ein wenig an Incabloc-Stoßsicherungen erinnern:
Der Automaticmechanismus besteht aus einem achsgelagerten Rotor, der über einen Wippenwechsler und zwei Reduktionsrädern auf das Kronrad einwirkt. Das erste Reduktionsrad ist dabei mit einer Sperrklinke versehen, um ein Ablaufen zu verhindern.
Das zweite, große Reduktionsrad besitzt auf seiner Unterseite eine Lamellenkupplung, die dafür sorgt, daß das Automaticgetriebe bei Handaufzug abgetrennt und somit geschont wird:
Ein ebenso simpler, wie genialer Mechanismus!
Das komplette Automaticmodul ist als eigenständige Einheit vom Werk zu lösen; sämtliche Lager sind mit Steinen ausgerüstet.
Der Rotor ist achsengelagert und besitzt auf der Außenseite des Achslagers sein Zahnrad:
Solange das Automaticmodul nicht montiert ist, kann man gut die Verwandschaft zum Osco 1060 erkennen, die beiden größten sichtbaren Unterschiede sind der größere Durchmesser und das zusätzliche Lager neben den Kronrad zur Aufnahme des Automatic-Reduktions- und Kupplungsrades:
Ein letztes Bild mit montierter Automaticeinheit aber abgezogenen Rotor:
Auf der Zifferblattseite erkennt man wieder den Kupplungsaufzug, sowie das geschlossene Wechselrad des Zeigermechanismus. Auf dem abgeschrägten Rand wäre noch Platz für die Datumsindikation, diese gibt es aber nur beim Kaliber Osco 1064.
Im Labor
Technische Daten
Hersteller: | Osco |
Kaliber: | 1065 |
Größe: | 11 1/2''' |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 25 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Schraubenunruh |
Stoßsicherung(en): |
Rufasuper alt |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: 1962 74 |