Osco 107

Beschreibung

Ende der 50er Jahre brachte Otto Schlund (Osco) die Kaliberfamilie Osco 100 heraus, eine Serie von 10 1/2-linigen Uhrwerken mit unterschiedlicher Ausstattung und schweizer Ankerhemmung, sowie der damals sehr modernen schraubenlosen Ringunruh.

Das hier vorgestellte Osco 107 ist das Schwesterwerk des Osco 108. Es bietet keine Datumsanzeige, dafür aber eine dezentrale Sekunde auf 6 Uhr.

Das Werk ist in Pfeilerbauweise ausgeführt, das Gesperr befindet sich auf der Zifferblattseite.

Mit Ausnahme der Unruhlager (4 Steine), der Ellipse (1 Stein), der beiden Ankerpaletten (2 Steine) und des werksseitigen Ankerradlagers (1 Stein) sind hier keine weiteren Lagersteine verbaut, das Werk kommt also mit 8 Steinen aus.

Hier haben wir einen klassischen einstöckigen Ankerwerks-aufbau, eigentlich für die damalige Zeit schon fast etwas altmodisch, aber bei einfacheren Werken noch gerne verwendet.

Die schraubenlose Ringunruh hat nur zwei, leicht taillierte Schenkel, ist in zwei Monorex-Stoßsicherungen gelagert und schlägt mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde.

Zifferblattseitig sieht man schön den Wippenaufzug und das Gesperr. Letzteres ist mit einer genialen Federkonstruktion ausgeführt:

Die Feder wird durch die Gesperrschraube gesichert und vom Gesperr, bzw. von dessem aufgesetzten Punkt, aufgezogen. Der große Vorteil dieser Konstruktion ist, daß man sich fliegende Federn erspart. Bei Federbruch ist man allerdings zwingend auf ein Ersatzteil des Herstellers angewiesen.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Die Gangwerte können sich auch ohne Service durchaus sehen lassen, einzig und alleine die schlechte Auswuchtung der Unruh und der dadurch bedingte Lagefehler trübt das Bild ein wenig. Dafür zeigt das Werk auf der Zeitwaage stets einen einwandfreien gleichmäßigen Strich, was auf einen perfekten Zustand des Räderwerks hinweist. Nach jahrelangem heftigem Gebrauch ist das bemerkenswert!

Technische Daten

Anwendungsgalerie