Poljot 2602

Beschreibung

Die erste Moskauer Uhrenfabrik (später als “Poljot” bezeichnet) erwarb 1937 von Lip die Konstruktionszeichnungen und Fertigungsanlagen des Kalibers Lip R-26 und entwickelte daraus die “Pobjeda”-Kaliberserie an recht hochwertigen Handaufzugswerken mit dezentraler Sekundenanzeige.

Das Poljot 2602 ist die, in von Poljot gebaute Version des 11 1/2 linigen Werks, also quasi die Basisversion des “Pobjeda”-Werks.

Die sehr ordentlich ausgeführte Grundplatine zeigt, dass dieses Werk sehr ernst zu nehmen war, sie ist sauber verarbeitet und natürlich an allen wichtigen Stellen mit Steinlagern ausgestattet.

Optisch sehr gefällig sind auch die geschwungenen Brücken mit ihren anglierten Kanten und den Streifenschliffen!

Es kommt der klassische Räderwerkssatz zum Tragen, bei dem das Federhaus das Minutenrad direkt antreibt, gefolgt vom Kleinbodenrad, dezentralen Sekundenrad auf 6 Uhr, und schließlich dem Stahl-Ankerrad.

In letzteres greift eine schweizer Palettenankerhemmung ein.

Die goldfarbige Schraubenunruh ist noch nicht stoßgesichert. Ihre Schrauben sind exakt gleichverteilt am Unruhreif, das heißt, sie erfüllen eher einen optischen Zweck, als dass mit ihnen wirklich die Unruh ausgewuchtet werden konnte.

Sehr schön ist die Breguet-Endkurve, die die Unruhspirale besitzt, und deren effektive Länge durch einen langen Rückerzeiger reguliert werden kann. Besser geht es kaum.

Auf der Zifferblattseite gibt es nur einen einfachen Radialschliff, ansonsten kann man hier schön die stabile Winkelhebelfeder erkennen, sowas ist fast für die Ewigkeit gebaut!

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Die Gangwerte sind für ein Werk diesen Alters ziemlich gut!

Technische Daten