Revue 54

Beschreibung

1929 brachte Revue, auch bekannt unter dem Namen “Uhrenfabrik Thommen” dieses rechteckige Werk heraus, das sich vor allem durch die konsequente Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes auszeichnete.

Die Bauweise erlaubte großzügig dimensionierte Bauteile wie Federhaus und Schraubenunruh und wird von Fachleuten als Blaupause für das spätere sogenannte “Raumnutzwerk” der Urofa (Kaliber 58) gesehen.

Eine der Besonderheiten dieses Werks ist die indirekte dezentrale Sekundenanzeige auf 6 Uhr, die vom Kleinbodenrad angetrieben wird. Dies war notwendig, weil das eigentliche Sekundenrad auf 9 Uhr liegt.

Wie üblich, sind fast alle wichtigen Lager mit Steinen versehen. Einzig dem Trieb der indirekten Sekundenanzeige hätten Lagersteine gut zu Gesicht gestanden, da sich dieses Rad bekanntlich einmal pro Minute dreht und dadurch noch ein wenig empfindlich gegenüber Reibungsverlusten ist.

Das Räderwerk ist mit Ausnahme der indirekten dezentralen Sekunde konventionell konstruiert. Federhaus, Minutenrad und Kleinbodenrad werden unter der Räderwerksbrücke gelagert, Sekunden- und Ankerrad besitzen eine eigene Brücke.

Als Gangregler kommt eine Schraubenunruh zum Einsatz, die ein schweizer Palettenankerwerk reguliert.

Beim vorliegenden Exemplar fehlt leider die Unruh, daher kann sie nicht detaillierter beschrieben werden.

Auf der Zifferblattseite erkennt man einen recht modernen Aufbau, vor allem die Winkelhebelfeder ist ungewöhnlich ausgeführt.

Eine Stoßsicherung wurde seinerzeit noch nicht verbaut, das Unruhlager ist daher nur mit einem Deckstein versehen, der das Öl des Unruhlagers länger vorhält.

Wie wegweisend die Konstruktion des Revue 54 war, läßt sich wie bereits oben ausgeführt daran erkennen, dass das einige Jahre später auf den Markt gekommene und als solches vermarktete “Raumnutzwerk” Urofa 58 fast identisch konstruiert und auch gerne verbaut wurde.

Technische Daten

Anwendungsgalerie