Beschreibung
In den vermutlich frühen 1970er Jahren lancierte Ronda die Kaliberserie 10xx/11xx/12xx/13xx, die aus einem Basiskaliber (1011) fast zwei Dutzend verschiedene Werke mit unterschiedlichsten Ausstattungen, mit Stein- und Stiftanker und mit unterschiedlicher Schlagzahl hervorbrachte.
Aus genau dieser Serie stammt das Ronda 1017, ein Stiftankerwerk mit Tages- und Datumsanzeige, Zentralsekunde und (hier) 21 Steinen. Mit nur 10 1/2 Linien Durchmesser gehörte es zu den kleinsten Werken aus dieser Serie.
Die Grundplatine dieses Werks, das weder massiv, noch ein Pfeilerwerk ist, verrät noch nicht viel über die Ausstattung und Bauweise des Werks, auffällig ist nur, daß hier bis auf das Lager des Sekundenrads und das Federhaus alle Lager mit Steinen ausgestattet sind. Allerdings ist das nicht typisch für dieses Werk, es gab es auch mit 17 und auch nur mit einem Lagerstein. Links neben dem Lager des Großbodenrads ist eine Art Mutter zu sehen, hierbei handelt es sich um das zifferblattseitige Lager für den Schaltstern des Datums, dazu später mehr.
Wer genau hinsieht, erkennt vier Blindsteine relativ weit außen auf der Grundplatine. Keiner von diesen Steinen hat eine technische Funktion, aber zusammen mit den drei Decksteinen auf der Werksbrücke erreicht das sonst 14-steinige Stiftankerwerk die eindrucksvolle Zahl von 21 Steinen.
Die drei werksseitigen Lager von Sekunden-, Kleinboden- und Großbodenrad sind mit Decksteinen versehen, die zu dritt in einem Deckplättchen eingefaßt sind. Das kritischste Lager, das Ankerradlager, muß dagegen ohne Deckstein auskommen!
Das Räderwerk des Ronda 1017 ist zeitgemäß modern ausgeführt, mit Federhaus, Großbodenrad, Kleinbodenrad und Ankerrad. Das Zeigerwerk wird ausschließlich zifferblattseitig über den Zahnkranz des Federhauses angetrieben.
Die Ringunruh des Werks ist nicht stoßgesichert. Sie arbeitet noch mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und reguliert ein Stiftankerwerk.
Auf der leeren Zifferblattseite erkennt man, daß das Zeigerwerk vom Federhaus respektive dessen Verzahnung angetrieben wird.
Für ein Stiftankerwerk ungewöhnlich ist, daß es einen Kupplungsaufzug verwendet. Dieser ist auch noch recht effizient konstruiert, die Winkelhebelfeder ist selber ein Teil des Winkelhebels.
Nahe den Außenrändern lassen sich gut die vier Blindsteine erkennen.
Wie so oft verwendet Ronda einen Datumsmechanismus mit sehr ungewöhnlicher Schnell-Verstellung: Bei 1 Uhr ist ein bewegliches Sternrad gelagert, das nur beim Rückwärtsdrehen der Zeiger zum Eingriff mit dem Datumsring kommt und dieser vorwärts schiebt. Ein beweglicher Finger des Schaltrads bei 11 Uhr sorgt dafür, daß selbst wenn das Schaltrad im Eingriff mit dem Datumsring steht (während des regulären Schaltvorgangs zwischen 23 und 24 Uhr), die Schnellkorrektur keinen Schaden anrichten kann.
Auf der Zifferblattseite bei 9 Uhr muß man sich noch die Tagessperre hinzudenken, die den Datumsring nach dem Sprung auf den neuen Tag in der richtigen Position festhält. Dieser Hebel besitzt leider sehr gute Flugeigenschaften.
Das Sternrad zur Datumskorrektur bei 1 Uhr wird durch eine Feder in Position gehalten. Die Feder sollte sich links (und nicht wie auf dem Foto rechts) von der Achse befinden.
Der Hebel bei 5 Uhr sorgt dafür, daß die Wochentagsscheibe sicher in Position bleibt.
Die Wochentagsscheibe, die wie bei der Werksfamilie üblich nur einsprachig ist, überdeckt den gesamten Datumsmechanismus, so daß von ihn nichts mehr zu erkennen ist.
Technische Daten
Hersteller: | Ronda |
Kaliber: | 1017 |
Größe: | 10 1/2''' (gemessen: 23,2mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 46° |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Stiftanker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
Werksaufbau: |
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Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Inventarnummer: | 17043 |