Ronda 1217

Beschreibung

Aus der umfangreichen Kaliberserie Ronda 1013 stammt das hier vorgestellte Kaliber Ronda 1217, ein Stiftankerwerk in Roskopf-Bauweise. Es erweitert das Kaliber Ronda 1215 um eine Wochentagsanzeige.

Es hat einen nominellen Durchmesser von 12 Linien, gemessen allerdings nur genau 11 1/2 Linien.

Auf Steine muß das Ronda 1217 bis auf einen Alibi-Deckstein auf dem sichtbaren oberen Unruhlager völlig verzichten. Dennoch sind alle Bohrungen recht fein und sauber ausgeführt, so dass dieses Werk zu den besseren Stiftankerwerken gezählt werden kann.

Der Räderwerksaufbau ist zwar offiziell an ein Roskopfwerk angelehnt, allerdings unterscheidet er sich auch nicht unbedingt von einem üblichen Ankerwerk ohne zentralem Minutenrad.

Da Federhaus treibt das Großbodenrad an, gefolgt vom Kleinbodenrad, von der Zentralsekunde im Kraftfluss und vom Ankerrad.

Ein echtes Roskopfwerk hätte normalerweise eine Übersetzungsstufe weniger gehabt (i.d.R. ein größeres Großbodenrad und kein Kleinbodenrad), dennoch bezeichnet Ronda selbst das Werk als Roskopfwerk.

Als Unruh kommt eine einfache zweischenklige Ringunruh mit Finger (statt Ellipse) zum Einsatz, welche nicht stoßgesichert ist. Sie arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde, die direkt am Spiralschlüssel justiert werden.

Die Hemmung ist, wie oben schon gesagt, eine Stiftankerhemmung.

Wie bei einem Roskopf-Werk wird das Zeigerwerk zifferblattseitig über das Federhaus angetrieben. Allerdings passiert das nicht über ein doppeltes Federhausrad, sondern das offene Federhaus treibt lediglich das innenliegende Trieb des doppelten Minutenrohr an. Und anders, als bei reinrassigen Roskopf-Werken wird auch das Stundenrad nicht vom Federhaus angetrieben, sondern über ein ganz normales Wechselrad.

Last but not least, ungeöhnlich hochwertig für ein Roskopf-Stiftankerwerk ist auch die Verwendung eines Kupplungsaufzugs, der zudem recht raffiniert ausgeführt ist, besitzt doch der Winkelhebel gleich seine eigene Feder, zu sehen zwischen den Positionen 5 und 6 Uhr.

Das Stundenrad treibt gleich zwei Bausteine des Kalendermechanismus' an, einmal das Schaltrad mit seinem beweglichen Schaltfinger, der dafür sorgt, dass sich der Datumsring bei der Korrektur nicht am Schaltstern verhakt, und dann gibt es noch den Korrekturmechanismus, der bei Drehen der Uhrzeit im Gegenuhrzeigersinn den Datumsring weiter fortschaltet.

In die Unterseite des Schaltsterns ist der bewegliche Schaltfinger eingearbeitet.

Wie bei solchen aufwändigen Kalendermechanismen üblich, sind auch beim Ronda 1217 einige flugfreudige Federn im Einsatz.

Einer der Finger des Datums-Schaltrades ist nach oben erweitert ausgeführt und schaltet alle 24 Stunden die Wochentagsscheibe eine Position weiter.

Der Hebel nahe der Werksmitte sorgt dafür, dass die Wochentagsscheibe sauber in Position einrastet.

Die Wochentagsscheibe wird mit einem Sprengring auf dem Stundenrohr axial fixiert.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Hier zeigt sich die für ein Stiftankerwerk doch recht gute Verarbeitung des Werks, auf der Zeitwaage macht es einen ordentlichen Eindruck (für Stiftanker-Verhältnisse).

Technische Daten

Anwendungsgalerie