Beschreibung
Das Seiko 2101 müßte das allererste Automaticwerk für Damenuhren gewesen sein, das in den frühen 1960er Jahren von Seiko produziert wurde. Da es nicht markiert ist, gestaltete sich die Identifikation recht schwierig.
Die Grundplatine läßt noch nicht erahnen, dass es sich um ein Automaticwerk handelt.
Wir haben es hier mit einem regulären Formwerk mit 6 3/4 auf 8 Linien zu tun, gut verarbeitet, da alle wichtigen Lager mit Steinen versehen sind.
Das Räderwerk ist Standard für diesen Werkstyp: Vom Federhaus wird das zentrale Minutenrad direkt angetrieben, gefolgt von den fast größengleichen Kleinboden- und Sekundenrädern und am Ende dem Stahl-Ankerrad. Das Stahlankerrad läuft dabei werksseitig in einem Chaton-Lager.
Die zweischenklige Glucydur-Ringunruh schlägt mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde und ist ein zwei hauseigenen Seiko-Diashock-Stoßsicherungen gelagert. Mit Hilfe einen Rückerzeigers kann die Schlagzahl justiert werden.
Rechts neben dem Sperrad erkennt man die Aussparung, in die das nur einseitig gelagerte Übertragungsrad des Automaticmoduls gesetzt wird.
Der gesamte Automaticmechanismus besteht nur aus vier Zahnrädern, dem besagten Übertragungsrad, einem weiteren Untersetzungsrad (ebenfalls nur einseitig gelagert) und zwei Klinkenwechselrädern, in deren Oberseite die Verzahnung des Rotors eingreift.
Das Automaticmodul wird mit drei Schrauben auf dem Grundwerk montiert.
Es gibt keine frühe Abkopplung bei Handaufzug, der Rotor wird erst durch die beiden Klinkenwechseler abgekoppelt.
Der recht filigran ausgeführte Rotor ist achsengelagert und mit einem verschraubten Plättchen gesichert.
Aut der Zifferblattseite deutet wiederum nichts, was auf ein Automaticwerk hindeutet.
Dieses frühe Automaticwerk ist nicht nur wegen seiner Form sehr interessant, ein weiteres bemerkenswertes Detail ist, dass es sich hierbei um eines der wenigen Automaticwerke handelt, die nur Stunden und Minuten anzeigen und weder einen Sekundenzeiger, noch eine Datumsanzeige besitzen.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Dieses Werk bekam eine kleine Revision spendiert. Die Gangwerte, die es anschließend auf der Zeitwaage zeigte, sind mehr als beeindruckend, sowohl absolut, als auch vor allem für ein so winziges Werk. Auch der Abfallfehler ist perfekt, besitzt doch dieses Werk einen festen Spiralklötzchenträger, der nur eine sehr komplizierte Korrektur zuläßt.horizontale Lagen | |||
---|---|---|---|
Zifferblatt oben | +3 s/Tag | 225° | 0.0ms |
Zifferblatt unten | +16 s/Tag | 232° | 0.0ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | +15 s/Tag | 210° | 0.3ms |
Krone oben (3 oben) | +23 s/Tag | 216° | 0.0ms |
Krone links (6 oben) | +13 s/Tag | 216° | 0.2ms |
Krone unten (9 oben) | 0 s/Tag | 215° | 0.1ms |
Technische Daten
Hersteller: | Seiko |
Kaliber: | 2101 |
Größe: | 6 3/4 x 8''' (gemessen: 15,5 x 17,9mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 19800 |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Ringunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Diashock (Seiko) |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
|
Produktionszeitraum: | 1963 - 19?? |
Inventarnummer: | 20041 |