Silvana 1078

Beschreibung

In den 1930er Jahren vollzog sich die Wandlung der Zeitanzeiger von der Taschen- oder Umhängeuhr zur Armbanduhr. Da die Armbanduhr wesentlich kleiner war, mußten entsprechend kleinere Werke konstruiert werden, und wenn diese auch noch von guter Ganggenauigkeit sein sollten, gab es keinen Weg an der schweizer Ankerhemmung vorbei.

Ein solches Werk aus dieser Zeit ist das Silvana 1078, dem man an einigen Stellen noch gut die Verwandschaft zum Taschenuhrenwerk ansieht.

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Das Silvana 1078, das von der Grundplatine und vom Aufbau her identisch ist mit dem Venus 75, besitzt noch einen separaten Kloben für das Ankerrad - eine Reminiszenz an Taschenuhrenwerke.

Seine Schraubenunruh ist nicht stoßgesichert und reguliert mit zeitgemäß langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde ein klassisches schweizer Ankerwerk, das auf “6” eine kleine Sekunde besitzt.

Eine weitere Reminiszenz an Taschenuhrenwerke sind die beiden Zifferblattschrauben, die sich wie bei Taschenuhrenwerken _auf _der Grundplatine befinden nicht nicht, wie später üblich, seitlich eingelassen sind.

Das Silvana 1078 ist ein recht hochwertiges Armbanduhrenwerk, was man unter anderem an der Form der verwendeten Lagersteine besitzt. Diese sind auf den Platinenaußenseiten nämlich nicht flach, sondern nach innen eingelassen und können dadurch das zur Lagerung notwendige Öl deutlich besser und in größerem Umfang vorhalten.

Auf der Zifferblattseite erkennt man schon den Kupplungsaufzug mit seiner sehr charakteristisch geformten Winkelhebelfeder. Und auch hier sieht man wieder anhand des einfachen Decksteins, daß die Unruh nicht stoßgesichert ist.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

In der Position "Zifferblatt unten" lief das Werk mit tadellosen Gangwerten, abgesehen von einem größeren Abfallfehler, der mangels beweglichem Spiralklötzchenträger auch nicht mit vertretbarem Aufwand zu beseitigen gewesen wäre. Schon in der Position "Zifferblatt oben" sieht man einen starken Nachgang. Entweder ist die Unruhwelle auf der Werksseite beschädigt, oder aber es fehlt hier an einem Tröpfchen Öl. Die hängenden Lagen zeigen starke Fehlgänge auf, entweder ist die Unruh nicht (mehr?) richtig ausgewuchtet und/oder wir haben es hier tatsächlich mit einer beschädigten Unruhwelle zu tun. Letzteres erscheint mir recht wahrscheinlich, da der äußere Zustand des Gehäuses des Testobjekts sehr bescheiden war und u.a. auch einen Glasbruch vorzuweisen hatte.

Technische Daten

Anwendungsgalerie