Smiths RY Empire

 
Smiths RY Empire | Das Uhrwerksarchiv

Smiths RY Empire

Beschreibung

Zu den sehr selten zu findenden Herstellern gehört sicher die Anglo-Celtic watch company aus Ystradgynlais in Wales, die in den 50er Jahren Uhren unter dem Herstellerlabel “Smiths” produziert haben.

Eines dieser zumindest optisch recht ansprechenden Werke ist das 13 linige Smiths RY Empire, ein Stiftankerwerk in Roskopf-Bauweise.

Smiths RY Empire: Grundplatine

Grundplatine

Wie bei viele Stiftankerwerken in Roskopf-Bauweise liegt auch hier das Zeigerstellrad auf der Werksseite und nicht auf der Zifferblattseite. Es wird über den Kupplungstrieb angesteuert, d.h. das Werk verwendet einen Kupplungsaufzug.

Lagersteine sucht man hier weitgehend vergeblich, alle Steine, die dieses Werk besitzt, sind in der Unruhpartie verbaut: 2 Lagersteine, zwei Decksteine und der Stein der Ellipse.

Smiths RY Empire: Räderwerk

Räderwerk

Die bereits angesprochene Roskopf-Bauweise erkennt man daran, daß das Federhaus übergroß ist, also die Werksmitte überstreicht, und daß anschließend nur drei Übersetzungsstufen, Kleinbodenrad, Sekundenrad und Ankerrad kommen, die ersten beiden mit ebenfalls sehr großen Rädern.

Smiths RY Empire: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die enormen Übersetzungsverhältnisse kommen in der Seitenansicht noch besser raus.

Während reinrassige Roskopfwerke mit 17280 Halbschwingungen pro Stunde arbeiten, tickt das Smiths RY Empire mit 18000. Seine schraubenlose Ringunruh ist nicht stoßgesichert, und es gibt auch keinen Rückerzeiger zur Justage, man muß also direkt am Spiralschlüssel arbeiten.

Smiths RY Empire: Smiths RY Emipre: Zifferblattseite

Smiths RY Emipre: Zifferblattseite

Zifferblattseitig erkennt man den recht gut ausgearbeiteten Kupplungsaufzug.

Das typische Roskopf-Merkmal, nämlich daß Stunden und Minutenrad direkt vom Federhaus, bzw. von einen mit einer Rutschkupplung versehenen darauf montierten Doppel-Rad angetrieben werden, kann man in dieser Ansicht leider nur erahnen - es ist aber tatsächlich so!

Im Labor

Das hier gezeigte Exemplar kam in vergleichsweise gutem Zustand ins Labor, deswegen konnte auch auf einen Service verzichtet werden.

Zeitwaagen-Ergebnis

Auf der Zeitwaage lieferte das Smiths RY Empire eine zu erwartende Vorstellung:
Die Werte schwanken relativ stark, würden sich aber beim Tragen größtenteils gut ausgleichen. Mit größerer Amplitude (die nur durch einen Service und idealerweise durch Verbauen einer neuen Zugfeder zu erreichen wäre) und einem niedrigeren Abfallfehler könnte das Werk noch eine ganze Ecke stabiler laufen, nichts destrotrotz sind die Werte für ein Werk dieser Bauart und des doch beträchtlichen Alters nicht schlecht.

horizontale Lagen
Zifferblatt oben +15 s/Tag 176° 2.1ms
Zifferblatt unten -18 s/Tag 216° 2.6ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) -150 s/Tag 208° 2.9ms
Krone oben (3 oben) +60 s/Tag 213° 2.1ms
Krone links (6 oben) +45 s/Tag 212° 2.3ms
Krone unten (9 oben) -97 s/Tag 249° 2.2ms

Technische Daten

Hersteller:Smiths
Kaliber:RY Empire
Größe:13''' (gemessen: 29,3mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:5
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): keine
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Kleinbodenrad, Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad, Federhaus
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Referenzen: Flume: 1962 24
Inventarnummer:17047

Anwendungsgalerie

Smiths RY Empire: Smiths Empire Herrenuhr

Smiths Empire Herrenuhr

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