Tschudin 250

Beschreibung

Längst vergessen ist der deutsche Rohwerkehersteller Tschudin (bzw. Schätzle & Tschudin), der anfangs seine Werke auch unter dem Namen “Favor” vermarktete.

Das Tschudin 250 ist ein Formwerk, dessen Ausführung bereits recht modern wirkt, obwohl es schon Ende der 1940er Jahre auf den Markt kam.

Alle wichtigen Lager sind mit Steinen ausgekleidet, so dass in Summe 15 Steine verwendet werden - der damalige Standard gehobener Werke.

Gleichzeitig fällt auf, dass das Tschudin 250 zwar ein recht großes Federhaus nutzt, ansonsten aber jede Menge Platz unbenutzt verschwendet wird. Vielleicht war das auch einer der Gründe, wieso dieses Werk keine übermäßig große Verbreitung fand.

Der Räderwerksaufbau ist Standard: Das Federhaus treibt das zentrale Minutenrad direkt an, gefolgt vom Kleinbodenrad. Dass das nun folgende Sekundenrad (auf 6 Uhr) und das Stahl-Ankerrad unter einem eigenen Kloben gelagert sind, ist ungewöhnlich, macht aber einen Service etwas einfacher.

Die eher einfach ausgeführte Schraubenunruh mit zwei Speichen ist natürlich noch nicht stoßgesichert. Aber ihre Frequenz von 18000 Halbschwingungen pro Stunde kann immerhin mit einem langen Rückerzeiger justiert werden.

Als Hemmung kommt die klassische schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz.

Zifferblattseitig ist der in dieser Preisklasse zu erwartende Kupplungsaufzug zu sehen.

Auf 6 Uhr befindet sich das Lager der dezentralen Sekundenanzeige - eine damals sehr gängige Komplikation.

Technische Daten