Beschreibung
Aus einer Restkiste wurde dieses 18 linige Taschenuhrenwerk herausgefischt.
Es war in bedauernswertem Zustand, völlig verdreckt und fast alle Lagersteine waren gebrochen. Letzteres konnte zwar nicht behoben werden, aber nach der Reinigung zeigte das Werk wieder Lebenszeichen.
Die Grundplatine verrät, dass es sich um ein Werk von gehobener Qualität handelt, es besitzt eine schweizer Ankerhemmung und alle Lager sind mit Steinen ausgestattet.
Der Räderwerksaufbau ist ganz klassisch, mit zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad auf 6 Uhr und Ankerrad.
Die nicht stoßgesicherte Schraubenunruh arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunden und reguliert ein klassisches schweizer Palettenankerwerk. Der Unruhkloben weist sogar einige Verzierungen auf.
In der Seitenansicht erkennt man, dass hier “aus dem Vollen” gearbeitet wurde, also die Vertiefungen der Räder in die massive und dicke Grundplatine eingefräst wurden. Für die Stabilität des Werks und auch die Genauigkeit der Eingriffe der Räder untereinander ist das sehr wichtig.
Auf der Zifferblattseite erkennt man den Kupplungsaufzug, der bereits über die Krone gesteuert wird und keinen seitlichen Drücker mehr benötigt. Ausserdem sieht man die recht kleine Winkelhebelfeder, die aber trotz ihres charakteristischen Aussehens nicht zur Identifikation weiterhalf.