Villeret 423

Beschreibung

Das rotvergoldete Villeret 423, auch als Aurore-Villeret 423 geführt, dürfte aus den 50er Jahren stammen.

Villeret war seinerzeit Teil der Ebauches SA, in der genau aufgeteilt wurde, welcher Hersteller welche Werkstypen produzieren sollte. Für einfache Handaufzugswerke ohne Komplikationen war hauptsächlich Peseux zuständig, so daß Villeret mit einem fast identischen Angebot (flache Handaufzugswerke ohne Zentralsekunde) hier ins Hintertreffen geriet. Dementsprechend selten sind auch diese Werke zu finden, während die flachen Peseux-Werke (v.a. Kaliber 320) zuhauf verbaut wurden.

Das Villeret 423 zeichnet sich durch eine sehr flache Bauweise, sowie einer sehr guten Verarbeitung, hier mit stoßgesicherter Glucydur-Unruh aus.

Bis auf das Minutenrad- und das Federhauslager sind alle Lager des Räderwerks mit Steinen ausgestattet, das werksseitige Ankerradlager mit Deckstein, in Summe ergibt das 17 Steine.

Der Räderwerksaufbau ist absolut klassisch, mit direkt angetriebenem Minutenrad und dezentraler Sekunde (sofern genutzt) auf 6 Uhr.

Die goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh ist in zwei Incabloc-Stoßsicherungen gelagert und schlägt langsam mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde. Sie reguliert ein klassisches schweizer Palettenankerwerk.

Zifferblattseitig birgt dieses Werk keine Überraschungen - natürlich wurde hier ein Kupplungsaufzug gebaut.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Bis auf zwei Ausreißer sind die Gangwerte extrem gut, einzig die Amplitude ist recht gering. Hier zeigt sich, daß eine Revision demnächst durchgeführt werden sollte. Dennoch ist es beeindruckend, auf welch gute Werte dieses über 50 Jahre alte Werk kommt.

Technische Daten