Beschreibung
Das Wostok 2414A, die erste Überarbeitung des Wostok 2414, gehört wie die gesamte Kaliberfamilie zu den am häufigsten gebauten und verwendeten Handaufzugswerken aus russischer Produktion.
Die Grundplatine läßt erkennen, daß sämtliche Lager, mit Ausnahme des Federhauses, mit Steinen ausgestattet sind.
Es verwendet ein direkt angetriebenes Minutenrad, welches unter der Federhausbrücke gelagert ist.
Das sehr weit innen liegende Kronrad ist characteristisch für die ganze Kaliberserie.
Das Räderwerk ist mit direkt angetriebenem Minutenrad und indirekter Zentralsekunde Stand der Technik der 50er und 60er Jahre.
Eine technisch pfiffige Lösung ist, daß das Kleinbodenrad sowohl das Minutenrad antreibt, als auch die indirekte Zentralsekunde. Letzteres geschieht über den Außenkranz des Kleinbodenrads, der gleichzeitig im Eingriff mit dem Sekundenrad-Trieb und mit dem Trieb der indirekten Zentralsekunde steht. Beide müssen lediglich dieselbe Anzahl an Zähnen besitzen. Das Sekundenrad-Trieb wird über eine Blattfeder in Position gehalten und durch die minimale Reibung am Flattern gehindert.
Ein wenig hemdsärmlig ist die Art und Weise, die das Höhenspiel der Unruh korrigiert wird: Unter den Unruhkloben wird ein dünner Blechstreifen geschoben, der den ganzen Kloben um Bruchteile eines Millimeters anhebt.
Die in zwei russischen Stoßsicherungen gelagerte Unruh mit drei leicht taillierten Schenkeln arbeitet mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde und reguliert ein klassisches Palettenankerwerk.
Worin die Überarbeitung zum Kaliber 2414 besteht, konnte noch nicht herausgefunden werden.
Die leere Zifferblattseite läßt sehr schön den sehr weit innen liegenden Kupplungsaufzug erkennen. Es gibt keine Winkelhebelschraube mehr, nur eine Winkelhebelfeder. Der entsprechende Drücker werksseitig besitzt gute Flugeigenschaften :-)
Der Datumsmechanismus arbeitet mit einen Schaltrad (bei 8 Uhr), das einen darunterliegenden beweglichen Schaltnocken besitzt. Dieser ist zum Einen dafür verantwortlich, daß das Datum schlagartig umspring, zum Anderen, daß es halbschnell durch Zurück- und Vordrehen der Uhrzeit korrigiert werden kann.
Eine gefederte Klinke bei 6 Uhr sorgt dafür, daß das Datum in Position bleibt und es beim Rückwärtsdrehen der Uhrzeit nicht zurückgeschaltet wird. Die Feder wird nach Monate der Abdeckungsplatte eingesetzt.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Die Gangwerte sind recht ordentlich, dennoch dürften sie bei einem fabrikneuen und/oder redivierten Exemplar noch deutlich besser aussehen:Besonders hervorzuheben ist die perfekte Auswuchtung des Schwingsystems, die dafür sorgt, daß es praktisch keinen Abfallfehler gibt, und das in sämtlichen Lagen! In den horizontalen Lagen sind die Gangwerte ebenfalls sehr gut, in den hängenden Lagen bricht die Amplitude etwas ein und entsprechend unregelmäßig ist der Gang. Nichtsdestotrotz dürften sich die Gangfehler beim täglichen Tragen neutralisieren.
horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +7 s/Tag | 222° | 0.0ms |
Zifferblatt unten | -1 s/Tag | 205° | 0.0ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -70 s/Tag | 172° | 0.1ms |
Krone oben (3 oben) | +25 s/Tag | 192° | 0.1ms |
Krone links (6 oben) | +10 s/Tag | 188° | 0.1ms |
Krone unten (9 oben) | -90 s/Tag | 171° | 0.1ms |
Technische Daten
Hersteller: | Wostok |
Kaliber: | 2414A |
Größe: | 11 1/2 (10 1/2)''' (gemessen: 26,4 (23,5)mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 19800 |
Hebewinkel: | 42° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
3-schenklig russisch |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 5 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1983 |
Inventarnummer: | 16020 |