Beschreibung
Das mit nur 7 3/4 Linien Durchmesser recht klein ausgefallene Zenith 1725 besitzt eine sehr ungewöhnliche Differential-Konstruktion, die für einen Laien kaum zu verstehen ist.
Die Grundplatine läßt noch nicht viel erahnen; natürlich sind alle wichtigen Räder mit Steinen ausgestattet.
Das Räderwerk ist einzigartig und für Laien kaum verständlich.
Kernstück ist ein Differential (bei 4 Uhr), welches mit dem Automaticmechanismus (oberer Zahnkranz), mit dem Räderwerk (mittlerer Zahnkranz) und mit dem Federhaus (unterer Zahnkranz) im Eingriff steht.
Dreht sich der Rotor, so soll dessen Rotationsenergie an das Räderwerk abgegeben werden. Überschüssige Energie wird dann auf das Federhaus (mit Hilfe eines Übertragungsrads, welches auf den Außen-Zahnkranz des Federhauses einwirkt) abgegeben.
Dreht sich der Rotor nicht, so wird die Energie, die das Federhaus gespeichert hat, an das Räderwerk abgegeben.
Die Konstruktion unter der schweizer Patentnummer CH426651A und in Deutschland unter DE000001523868C veröffentlicht worden.
Eine sehr detaillierte Erklärung der Funktionsweise ist im Uhrforum zu finden.
Inwieweit diese Konstruktion wirklich sinnvoll ist, weil der Automaticmechanismus entweder kurzzeitig (zu) viel Energie produziert, oder aber lange Zeit gar keine, kann nur von Spezialisten beantwortet werden.
Rechts ist das Differential gut zu erkennen, ebenso die Konstruktion mit der direkt geführten Zentralsekunde, die aber nur beim Kaliber 1724 genutzt wird. Das Zenith 1725 besitzt nur eine Anzeige von Stunden und Minuten.
Als Regulierorgan kommt eine dreischenklige, schraubenlose Glucydur-Unruh zum Einsatz, die mit 19800 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und mit Hilfe eines verzahnten Regulators feinjustiert werden kann.
Dass zwei Incabloc-Stoßsicherungen die empfindliche Unruhachse schützen, ist eigentlich selbstverständlich.
Das Gesperr befindet sich unter der großen Räderwerksbrücke, unter der auch das Federhaus gelagert ist.
Das Loch bei 3 Uhr ist für das zweite Automatic-Wechselrad gedacht, welches in den oberen Zahnkranz des Differentials eingreift.
Der Rotor wirkt auf ein Schiebetrieb ein, welches je nach Drehrichtung des Rotors entweder das linke oder das rechte Wechselrad antreibt. Dadurch, dass das linke Wechselrad mit Hilfe einer gefederten Klinke nur in eine Richtung drehen kann, wirkt dieses Konstruktion wie ein mechanischer Gleichrichter, und das rechte (obere) Wechselrad dreht sich stets in derselben Richtung.
Der Rotor ist kugelgelagert.
Auf der noch leeren Zifferblattseite kann noch nicht vie erkannt werden, außer, dass das Zeigerwerk nur zifferblattseitig angetrieben werden kann.
Das Kleinbodenrad ist zifferblattseitig in einer sehr flachen, dort zu befestigenden Brücke gelagert, das zweite Lager dieser Brücke ist für den Anker gedacht.
Wenn alle Brücken montiert und alle Räder in ihren Lagern sind, kann man die Komplexität dieses Werks kaum mehr erkennen.
Leider wurde das vorliegende Werk durch einen “Gold-Schlachter” brutalst aus dem Gehäuse gerissen, so dass die Grundplatine verbogen und die Minutenrad-Hohlwelle gebrochen wurde. Ein Jammer, bei diesem seltenen und hochinteressanten Werk.
Technische Daten
Hersteller: | Zenith |
Kaliber: | 1725 |
Größe: | 7 3/4''' (gemessen: 17,3mm) |
Höhe: | 4,35mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 19800 |
Hebewinkel: | 51° |
Anzahl Steine: | 25 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | unbekannt |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
|
Referenzen: |
Flume: K3 - |
Inventarnummer: | 21044 |