AM 610

Beschreibung

Mit nur 8 1/2 Linien Durchmesser (19,3mm) gehört das AM 610 zu den kleineren Zylinderwerken und war zur Verwendung in Damenuhren gedacht.

Zeitlich dürfte es in die 1920er und 1930er Jahre fallen, einerseits, weil es bereits in den Werksuchern zu finden war, andererseits, weil schon wenige Jahre später Zylinderwerke vom Markt verschwanden, zu Gunsten von wesentlich genauer gehenden (Paletten-)Ankerwerken.

Mit in Summe 10 Lager- und Decksteinen besitzt es die Standardausstattung eines guten Zylinderwerks und wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass die Steine nicht mehr gefasst und umbördelt sind, sondern gesteckt verbaut wurden.

Das Räderwerk besteht wie bei jedem Zylinderwerk aus Federhaus, zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad (auf 6 Uhr) und Zylinderrad.

Eine kleine Besonderheit gibt es beim Kronrad zu beachten, seine Schraube besitzt ein Linksgewinde, ist aber nicht markiert und besitzt nur einen Schlitz.

Die dreischeklige Ringunruh ist noch nicht stoßgesichert und arbeitet mit zeitgemäßen 18.000 Halbschwingungen pro Stunde.

Auch wenn man das Werk mit Hilfe eines langen Rückerzeigers justieren kann, darf man bei diesen Werken keine hohe Ganggenauigkeit erwarten.

Auf der Zifferblattseite sieht man einfachen, aber effektiven Kupplungsaufzug und die Gangreglerpartie, bestehend aus Unruh und Zylinderrad, die von der Zifferblattseite her ins Werk eingesetzt wird.

Die Möglichkeit der dezentralen Sekundenanzeige auf 6 Uhr wird im vorliegenden Exemplar nicht genutzt.

Im Labor

Technische Daten

Anwendungsgalerie