Beschreibung
Amida ist einer der Hersteller, die eher selten in Erscheinung traten, und auch deren Werke keine so rechte Linie erkennen lassen.
Das Kaliber Amida 425, das aus der Kaliberserie Amida 420 stammt,
ist ein 11 1/2 liniges Stiftankerwerk von besserer Ausführung.
Es ist direkt verwandt mit der Palettenankerwerk-Serie
Amida 710.
Auch wenn es sich nur um ein Pfeilerwerk handelt, so ist dieses ungewöhnlich hochwertig ausgeführt. Hier sind beispielsweise alle wichtigen Lager mit Steinen ausgestattet und sogar eine Stoßsicherung kommt zum Einsatz, erkennbar an ihrem goldfarbigen Lager.
Das Amida 425 ist in Roskopf-Bauweise ausgeführt, mit zifferblattseitig angetriebenem Zeigerwerk. Anders als bei echten Roskopf-Werken wird hier aber weder eine Rutschkupplung auf dem Federhaus genutzt, noch ein um ein Übertragungsrad reduziertes Werk.
Der Räderwerksaufbau ist wie folgt: Federhaus, Großbodenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad und Ankerrad, wobei das Sekundenrad mit seinem äußeren Zahnkranz den äußeren Zahnkranz des Zentralsekundenrads antreibt.
Die Hemmung ist beim Amida 425 eine Stiftankerhemmung, die aber sehr flach und hochwertig ausgeführt ist.
Als Unruh kommt eine zweischenklige Ringunruh zum Einsatz, die, atypisch für Roskopfwerke, mit den für “normale” Ankerwerke üblichen 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und am ordentlich ausgeführten Spiralschlüssel justiert wird.
Als Stoßsicherung kommt sogar eine KIF Trior-Stoßsicherung zum Einsatz!
Eine große Besonderheit stellt der indirekte Antrieb des Zeigerwerks dar: Er erfolgt über ein doppeltes, intern mit einer Rutschkupplung verbundenes Wechselrad, dessen untere Seite mit dem Federhaus in Verbindung steht, und dessen oberes Rad gleichzeitig Minutenrohr (Viertelrohr) und Stundenrad antreibt.
Neben dieser ungewöhnlichen Konstruktion wäre noch zu erwähnen, dass das Amida 425 einen Kupplungsaufzug nutzt, und zwar nicht in einer vereinfachten Form, sondern genau so, wie man ihn auch von besseren Ankerwerken her kennt.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Natürlich sind die Gangwerte bescheiden, aber dafür, dass dieses Werk eigentlich als hoffnunglose "Wasserleiche" ins Labor kam und "wiederbelebt" wurde, sind sie absolut akzeptabel. Ob die Amplituden stimmen, ist allerdings fraglich, da der Hebewinkel für dieses Kaliber nicht bekannt ist.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +74 s/Tag | 267° | 0,3ms |
Zifferblatt unten | +-0 s/Tag | 300° | 0,4ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | +44 s/Tag | 247° | 0,1ms |
Krone oben (3 oben) | +85 s/Tag | 238° | 0,1ms |
Krone links (6 oben) | +68 s/Tag | 236° | 1,0ms |
Krone unten (9 oben) | +60 s/Tag | 236° | 0,9ms |
Technische Daten
Hersteller: | Amida |
Kaliber: | 425 |
Basiskaliber: | Amida 420 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,7mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hemmung: | Stiftanker |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Ringunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
KIF Trior |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Befestigung Winkelhebel: | geschraubt |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 - |
Inventarnummer: | 23008 |