Beschreibung
Vermutlich aus Kostengründen führte Buser bei seinem Pfeiler-Kaliber Buser 36 eine sehr ungewöhnliche Konstruktion ein, bei der sowohl der Wippenaufzug, als auch das Gesperr und das Wechselrad auf der Innenseite der Grundplatine gelagert sind.
Bei ordentlicher Verarbeitung wäre das prinzipiell auch keine schlechte Idee, leider aber zeichnet sich zumindest das vorliegende Exemplar dieses 10 1/2 linigen Werks durch sehr schlechte Paßgenauigkeiten und dadurch verbundene Probleme bei der Zuverlässigkeit aus.
Positiv ist, dass alle wichtigen Lager mit Steinen versehen sind.
Negativ ist dagegen die Ausführung des Gesperrs, das so schlecht geführt ist, dass sein langer Dorn in den Bereich des Minutenrads kommt, und dieses blockiert!
Das Federhaus ist oben offen und auf seiner Unterseite trägt es das Sperrrad.
Da die Zeigerstellung auf der Werksseite passiert, ist das Minutenrohr mit einer Rutschupplung versehen. Leider ist es zwischen Grundplatine und Räderwerksplatine windschief gelagert.
Mit dem Minutenrohr fest verbunden ist das auf dem Bild obere, flache Trieb, welches in das Wechselrad eingreift. Das Wechselrad wiederum wird bei der Zeiteinstellung vom Wippenmechanismus gedreht.
Das Räderwerk selber ist klassisch aufgebaut mit Federhaus, zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad, dezentralem Sekundenrad auf 6 Uhr und dem Stahl-Ankerrad.
Die zweischenklige Schraubenunruh ist zifferblattseitig mit einem axial beweglichen Deckstein versehen. Diese sehr einfache Stoßsicherung kann zumindest einen kleinen Teil der Stöße einigermaßen abfedern.
Natürlich arbeitet dieses Werk mit den gewohnten 180000 Halbschwingungen pro Stunde, welche mit Hilfe eines langen Rückerzeigers justiert werden können.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sowohl Kleinboden- als auch Sekundenrad, sowie Ankerrad und Anker jeweils unter einem eigenen Kloben gelagert sind.
Da der Kloben für Ankerrad und Anker sehr flach ist, steht auf diese Weise der Unruh mehr Platz zur Verfügung, so dass sie größer ausgeführt werden kann.
Die Zifferblattseite macht einen wirklich ungewöhnlichen Eindruck, sieht man hier weder ein Gesperr, noch irgendwelche Teile des Aufzugs und Zeigerstellmechanismus.
Einzig das Wechselrad auf 3 Uhr deutet darauf hin, dass hier eventuell noch mehr kommen wird.
Da die Grundplatine zifferblattseitig komplett flach ist, wird mit Hilfe eines aufgesteckten Dreiviertel-Distanzrings für den nötigen Abstand zwischen Zifferblatt und Platine gesorgt, so dass Wechsel- und Stundenrad nicht am Zifferblatt schleifen.
Interessant ist auch der axial federnd gelagerte Deckstein bei 9 Uhr, eine sehr einfache, frühe Form der Stoßsicherung, die leider auch nicht übermäßig servicefreundlich ist.
Technische Daten
Hersteller: | Buser |
Kaliber: | 36 |
Größe: | 10 1/2''' (gemessen: 23,65mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 49° |
Anzahl Steine: | 15 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Spezial |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Wippenaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Ebauches: 1949 II 36 Feilner: 25 1126 Flume: 1942 13 |
Inventarnummer: | 22046 |