Beschreibung
Rego / Lapanouse stellte bis in die 1980er Jahre recht interessante Stiftankerwerke her, deren Qualität von sehr einfach bis ziemlich hochwertig eine große Bandbreite überstrichen. Das hier vorgestellte Rego 201 gehört zu den besten Werken aus dem Hause Rego.
Schon anhand der Grundplatine kann man erkennen, dass es sich zwar um ein Pfeilerwerk handelt, dieses aber recht hochwertig ausgeführt ist, insbesondere da alle wichtigen Lager mit synthetischen Rubinen ausgekleidet sind.
Das Räderwerk ist gleichzeitig modern und an alte und einfache Roskopf-Werke angelehnt, da es kein zentrales Minutenrad gibt. Das Federhaus treibt direkt das Großbodenrad an, gefolgt vom Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und Ankerrad.
Als Hemmung kommt eine Stiftankerhemmung zum Einsatz.
Das Rego 201 arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde. Die genauze Schlagzahl der schraubenlosen dreischenkligen Ringunruh kann mit Hilfe eines ziemlich langen Rückerzeigers justiert werden.
Da dieses Werk Ende der 1950er Jahre auf den Markt kam, ist die Unruh schon stoßgesichert, sie läuft in zwei KIF Protechoc-Lagern.
Ein wenig kurios mutet die Konstruktion der Ankerradgabel an: Sie ist auf den eigentlichen Anker genietet!
Ungewöhnlich ist auch, dass die Federhausbrücke mit ihrem darauf montierten Kronrad als eine Art Dreiviertelplatine ausgeführt ist, durch die die Achse des Großbodenrads durchgeht. Die restlichen Räder liegen im ausgesparten Bereich der Platine.
Auf die Federhausbrücke wird die Räderwerksbrücke gesetzt, die tatsächlich alle Räder lagert.
Wenn man sich diese genauer ansieht, wird man erstaunt feststellen, dass nicht nur von 17 Steinen die Rede ist, sondern es auch fünf Lager gibt. Das ist insofern bemerkenswert, als dass das Räderwerk nur aus vier Zahnrädern besteht.
Des Rätsels Lösung: Um die verkaufsfördernde Zahl von 17 Steinen zu erreichen (die lustigerweise auf dem Zifferblatt gar nicht ausgewiesen wird - hier ist nur von 15 Steinen die Rede), wurde einfach ein Blind-Lager eingefügt, mit einem Loch- und einem Deckstein. Der Deckstein ist dabei deutlich heller ausgeführt.
Da das Rego 201 kein zentrales Minutenrad besitzt, muß der Antrieb des Zeigerwerks auf der Zifferblattseite erfolgen. Hierfür befindet sich auf dem Federhaus ein, mit einer Rutschkupplung befestigtes Antriebsrad, welches auf das Minutenrohr einwirkt.
Das Stundenrohr wird über ein ganz reguläres Wechselrad angetrieben.
Man erkennt auf der Zifferblattseite noch sehr gut den zwar einfachen, aber doch sehr funktionssicheren Kupplungsmechanismus für den Aufzug. Im Gegensatz zu manch filigranerer Konstuktion “besserer” Ankerwerke ist dieser so robust ausgeführt, dass auch bei häufiger Bedienung sicher nichts brechen wird, so wie dies bei den genannten “besseren” Werken oft bei deren Winkelhebelfeder passiert.
Technische Daten
Hersteller: | Rego |
Kaliber: | 201 |
Größe: | 9 3/4''' (gemessen: 22,0mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 15 |
Hemmung: | Stiftanker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
KIF Protechoc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: 1958 39 |
Inventarnummer: | 20027 |