Beschreibung
Das kleine Damenuhren-Formwerk Zenith 57.8 debutierte in den späten 40er Jahren in der Vorgängerversion 57 (noch mit 18000 Halbschwingungen) und wurde dann in den 50er Jahren auf die neue Schlagzahl von sechs Halbschwingungen pro Sekunde umgebaut.
Das Werk ist konventionell aufgebaut und besitzt noch die zeittypischen 15 Lagersteine, die aus der Zeit stammen, in der das Minutenrad noch nicht steingelagert war.
Wie bei Formwerken üblich, nimmt das Federhaus beinahe die halbe Fläche ein und sorgt somit für eine relativ große Gangdauer und einen gleichmäßigen Gang über den Tag.
Die wunderschön anzusehende goldfarbige Glucydur-Schrauben-Ringunruh ist zwar noch nicht stoßgesichert, dafür schlägt sie aber schon mit 21600 Halbschwingungen pro Stunde, was sowohl für das Alter, als auch für die Größe des Werks eher unüblich ist, ganz zu schweigen davon, daß es nur sehr wenige Werke mit Schraubenunruh gibt, die mit einer Schlagzahl von mehr als 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeiten.
Als Hemmung fungiert eine klassische schweizer Palettenanker-Hemmung, die ein konventionelles Räderwerk reguliert.
Die Zierschliffe finden sich nicht nur auf der Werksseite, sondern in etwas verminderter Form auch auf der Zifferblattseite wieder. Hier erkennt man gut den Kupplungsaufzug mit Winkelhebelfeder und federnd gelagertem (statt geschraubten) Winkelhebel. Für den Uhrmacher bedeutet das, daß zum Entfernen der Aufzugswelle keine Schraube zu lösen ist, sondern ein Knopfdruck nötig ist.
Technische Daten
Hersteller: | Zenith |
Kaliber: | 57.8 |
Größe: | 5''' (gemessen: 11.5 x 16.0mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Anzahl Steine: | 15 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh |
Stoßsicherung(en): |
keine |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Referenzen: |
Flume: 1949 152 |