Beschreibung
Das silberfarbige Eppler 20 ist Teil der vergleichsweise raren Steinanker-Werksserie von 10 1/2 linigen Werken aus dem Hause Eppler, das eigentlich nur für seine einfachen, messingfarbenen Stiftankerwerke bekannt war, die speziell in den 70er und früher 80er Jahren in Massen, beispielsweise in “Anker 100”-Uhren, verbaut wurden. Das Eppler 20 wurde dabei in wenigstens zwei Versionen angeboten, in der älteren mit geschwungener Werkbrücke und Metall-Zentralsekundenrad, und in der neueren, mit eckiger Werkbrücke mit Loch oberhalb des Ausgangssteins und mit Plastik-Zentralsekundenrad.
Video on YouTubeDas Eppler 20 kann seine Verwandschaft zu seinen Stiftanker-Geschwistern nicht verleugnen, es besitzt noch denselben Pfeileraufbau und die dritte Schraube am Unruhkloben, mit der dessen Höhenspiel justiert wird.
Im Gegensatz zu den Stiftankerwerken ist die Unruh hier in zwei RUFA-Antishock-Stoßsicherungslagern gelagert, bei denen der Deckstein jeweils flach ausgeführt ist, was ziemlich unüblich ist. Sie schlägt mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und reguliert ein Palettenankerwerk.
Da das Minutenrad doppelt steingelagert ist (der obere, lose, Stein ist zugleich Auflage des nur einseitig(!) gelagerten und mit einer einfachen Feder gegen Flattern gesicherten Zentralsekundentriebs), kommt man auch ohne Decksteine bereits auf 17 Steine. Die Zentralsekunde ist wie erwartet indirekt angetrieben.
Die silberne Ausführung der Platinen mit einer Art einfachem Streifenschliff ist ein sehr deutliches Unterscheidungsmerkmal zu den Eppler-Stiftankerwerken, denen nur dekorationslose Messingplatinen spendiert wurden.
Auf der Zifferblattseite erkennt man den Eppler-typischen Wippeaufzug, sowie das Gesperr, die beide mit ein- und derselben Feder verbunden sind. Ein Schliff, wie auf der Innenseite und der Werkbrücke, fehlt hier.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Auf der Zeitwaage war das Eppler 20 recht heikel, da die Konstruktion anscheinend zu viele Nebengeräusche produziert, die ein sauberes Gangbild verhindern. Dennoch konnten in fast allen Lagen erfolgreiche Messungen vorgenommen werden, die für ein Ankerwerk in so einer einfachen Bauweise durchaus noch im Rahmen sind. Mit "richtigen" Ankerwerken in massiver Bauweise kann dieses Werk natürlich nicht konkurrieren.
Krone rechts (12 oben)

Krone oben (3 oben)

Krone links (6 oben)

Krone unten (9 oben)

Zifferblatt oben

Zifferblatt unten
horizontale Lagen | |
---|---|
Zifferblatt oben | -10 s/Tag |
Zifferblatt unten | +5 s/Tag |
vertikale Lagen | |
Krone rechts (12 oben) | ? s/Tag |
Krone oben (3 oben) | -20 s/Tag |
Krone links (6 oben) | +-0 s/Tag |
Krone unten (9 oben) | -90 s/Tag |
Technische Daten
Hersteller: | Eppler |
Kaliber: | 20 |
Basiskaliber: | Eppler 16 |
Größe: | 10 1/2''' |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
Rufa-Anti-Shock |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Wippenaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 34 |