Beschreibung
Ende der 1950er Jahre brachte Felsa seine vorletzte Automatic-Kaliberserie auf den Markt, die man auch als Höhepunkt der Felsa’schen Entwicklung sehen kann. Ohne die Konkurrenz von Quarzuhren und elektromechanischen Werken im Nacken konnte konstruktiv noch aus dem Vollen geschöpft werden.
Das Felsa 4007 ist die hierbei Ausführung mit Datumsanzeige aber ohne Schnellkorrektur. Im Gegensatz zum Kaliber 4002 wurde hier die Ausführung des automatischen Aufzugs geändert.
Wie von Felsa nicht anders zu erwarten, sind natürlich alle wichtigen Lager mit Steinen verstehen.
Möglicherweise aus Platzspargründen, möglicherweise um dem Automatic-Aufzug nicht im Weg zu stehen, wurde das Kronrad auf der Innenseite der Räderwerksbrücke montiert.
Der Aufbau des Räderwerks ist ganz klassisch:
Das Federhaus treibt das, unter einer eigenen Brücke gelagerte
zentrale Minutenrad an, gefolgt vom doppelt verzahnten Kleinbodenrad,
Sekundenrad auf 6 Uhr (das zumindest theoretisch eine dezentrale
Sekundenanzeige ermöglicht hätte) und Stahl-Ankerrad.
Das doppelt verzahnte Kleinbodenrad treibt das Zentralsekundentrieb an; durch die doppelte Verzahnung läuft dieses weitestgehend spiel- und flatterfrei.
Das Felsa 4007 nutzt hier bereits eine dreischenklige schraubenlose Ringunruh, die in zwei Incabloc-Stoßsicherungen gelagert ist.
Sie schlängt noch mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und kann leider nur am Spiralschlüssel reguliert werden.
Anders als beim Felsa 4002 wurde das Räderwerk des Automaticaufzugs direkt auf der Oberseite der Räderwerksbrücke montiert, und nicht mehr in einem eigenen, entfernbaren Modul.
Relativ einfach, aber genial ausgeführt ist der Automaticaufzug.
Das zentrale Element ist ein Wippenwechsler mit zwei, in Verbindung
stehenden Zahnrädern. Je nach Drehrichtung des Rotors gelangt entweder
das obere oder das untere Rad in den Eingriff mit dem Übertragungsrad.
Zusammen mit einer Sperrklinke wird dadurch garantiert, das es sich
immer nur in einer Richtung dreht und über das zweite Übertragungsrad
und das Kronrad das Federhaus aufzieht.
Der Rotor ist achsengelagert und besitzt ein Rubinlager für die Achse.
Die noch leere Zifferblattseite zeigt neben dem Kupplungsaufzug mit der sehr stabil ausgeführten Winkelhebelfeder schon die Vorbereitungen für den Datumsmechanismus:
Der Datumsmechanismus selber ist sehr simpel ausgeführt: Das Stundenrad treibt das ein kleines Übertragungsrad an, welches wiederum das Datumsschaltrad antreibt.
Das Datum schaltet über den Zeitraum vom 23 bis 24 Uhr und kann durch Vor- und Zurückdrehen über zwei Stunden halbschnell korrigiert werden.
Felsa-typisch wird das Übertragungsrad des Datumsmechanismus durch ein kleines Plättchen gesichert, das einer der drei Halte-Punkte des Datumsrings ist.
Wie gut das Felsa 4007 wirklich war, kann man im Labor auf der Zeitwaage erkennen:
Im Labor
Das vorliegende Werk kam verharzt in die Werkstatt und zumindest dem Zifferblatt war anzusehen, dass es schon viel durchmachen mußte. Ein Gehäuse war nicht mehr vorhanden, es bestand vermutlich aus Gold und wurde eingeschmolzen und damit leider vernichtet, obwohl Kelek durchaus eine Marke war, die einen gewissen Namen hat.
Es wurde eine Reinigung mit anschließendem Ölen und Justieren durchgeführt
Zeitwaagen-Ergebnis
Die Gangwerte dieses “Schlachtwerks”, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer Uhr mit Goldgehäuse entnommen, und dabei wohl kaum mit Samthandschuhen angefaßt wurde, sind einfach nur sensationell.In sämtlichen Lagen werden die Chronometerwerte nicht nur eingehalten, sondern gut übertroffen, und die maximale Abweichung von vier Sekunden über alle Lagen ist großartig. Die COSC-Chronometer-Zertifzierung würde hier ganze zehn Sekunden erlauben.
Natürlich sind diese Werte nur Momentaufnahmen, und anhand der recht niedrigen Amplitude kann man schon erahnen, dass sie nicht lange so bleiben werden, aber sie zeigen eindrucksvoll, welche Qualität Felsa seinerzeit ablieferte!
horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +2 s/Tag | 233° | 0.7ms |
Zifferblatt unten | +2 s/Tag | 257° | 0.0ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -2 s/Tag | 222° | 0.5ms |
Krone oben (3 oben) | +1 s/Tag | 226° | 0.8ms |
Krone links (6 oben) | +2 s/Tag | 212° | 0.1ms |
Krone unten (9 oben) | +2 s/Tag | 224° | 0.3ms |
Technische Daten
Hersteller: | Felsa |
Kaliber: | 4007 |
Basiskaliber: | Felsa 4000 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,9mm) |
Höhe: | 5,55mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 52° |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 - |
Inventarnummer: | 20053 |