Beschreibung
Vermutlich um 1980 kam das Kaliber Raketa 2614.H auf den Markt, eine leicht überarbeitete Version des Vorgängerwerks Raketa 2614.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass drei weitere Steine verbaut werden, auf denen der Datumsring gelagert ist.
Der Durchmesser dieses Handaufzugswerks beträgt 26mm, entsprechend 11 1/2 Linien.
Wie man sieht, sind alle Lager, mit Ausnahme des Federhauses mit Steinen ausgestattet, mehr kann man wirklich nicht erwarten.
Die klassische Konstruktion des Werks nutzt ein zentrales, vom Federhaus direkt angetriebenes Minutenrad, das unter einer eigenen Brücke gelagert ist. Das Minutenrad läuft hierbei beidseitig in Lagersteinen.
Der restliche Räderwerksaufbau ist ebenfalls klassisch: Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und Ankerrad, in das ein schweizer Palettenanker eingreift.
Typisch für die damaligen Raketa-Werke ist, dass das Kleinbodenrad denselben Durchmesser hat, wie Minuten- und Sekundenrad.
Das Ankerradlager ist beidseitig mit je einem Deckstein plus Stoßsicherung versehen.
Die schraubenlose Ringunruh besitzt vier Speichen und ist in einem Paar russischer Stoßsicherungen vom Typ Poljot gelagert. Ihre Frequenz beträgt langsame 18000 Halbschwingungen pro Stunde, und diese können nur direkt am Spiralschlüssel justiert werden.
Wie bei fast allen russischen Werken, wird auch hier ein dünnes Messingplättchen unter dem Unruhkloben genutzt, um damit das Höhenspiel der Unruh bei der Verwendung unterschiedlicher Stoßsicherungstypen auszugleichen. Sicher eine etwas hemdsärmelige Lösung, aber in der Praxis bestens bewährt.
Ein wenig kurios ist die Verwendung dreier ganz normaler Lagersteine bei 0:30, 5 und 9 Uhr, auf denen der Datumsring gelagert ist. Wahrscheinlich war es einfacher, fertige Lagersteine zu verwenden, als konvexe Decksteine.
Das Raketa 2614.H verwendet einen Datumsmechanismus, bei dem das Datum schlagartig um Mitternacht weiterschaltet und zudem durch Ziehen an der Krone korrigiert werden kann.
Damit bei Ziehen der Krone keine Beschädigung des Datumsschaltrades und der Zacken des Ratumsrings passieren, ist es zweiteilig ausgeführt, wobei der untere Nocken von einer Feder unter Spannung gehalten wird und beweglich ist. Er wird von der Oberseite mit Hilfe eines Stifts über den Lauf des Tages “mitgenommen” und kann sich schlagartig um Mitternacht entladen.
Bei 2 Uhr ist der Korrekturmechanismus nochmal zu sehen, bei dem mit Hilfe eines Hebels der Korrekturhebel in die Verzahnung des Datumsrings eingreift und ihn eine Position weiterschiebt.
Der Datumsmechanismus wird mit einem Deckplättchen abgedeckt, v.a. auch, um darin die Feder zu lagern, mit der der Rasthebel dafür sorgt, dass der Datumsring stets an der richtigen Position einrastet.
Darüberhinaus bleibt nur noch zu erwähnen, dass das Raketa 2614.H selbstverständlich einen Kupplungsaufzug verwendet.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Die Werte auf der Zeitwaage sind in Ordnung, allerdings sind die Amplitudenwerte trotz eines einfachen Services ziemlich niedrig.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +10 s/Tag | 224° | 0.0ms |
Zifferblatt unten | +1 s/Tag | 223° | 0.1ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | +2 s/Tag | 205° | 0.4ms |
Krone oben (3 oben) | +28 s/Tag | 201° | 0.0ms |
Krone links (6 oben) | +33 s/Tag | 195° | 0.0ms |
Krone unten (9 oben) | +20 s/Tag | 212° | 0.3ms |
Technische Daten
Hersteller: | Raketa |
Kaliber: | 2614.H |
Basiskaliber: | Raketa 2601.H |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 26,0mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Ringunruh (vierschenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Poljot |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Befestigung Winkelhebel: | gesteckt |
Ausstattung: |
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Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1983 |
Inventarnummer: | 23051 |