Beschreibung
Schon 1976 brachte die ESA mit dem Kaliber ESA 9361 den Nachfolger des doch reichlich aufwändigen ESA 9180 auf den Markt, damals noch unter dem Namen “Swisssonic”.
Zwei Jahre später wurde es zum Bestandteil der sogenannten “Gabarit”-Kaliberfamilie, eine Serie von Mechanik- und Quarzwerken, die in Größe, Zifferblattbefestigungs- und Kronenposition austauschbar waren. Dort wurde es auch als “ETA 9361” geführt, wobei sich selbst die von der ETA ausgegebenen Datenblätter nicht einig waren, ob es noch ein ESA- oder schon ein ETA-Werk ist.
Schon die Grundplatine dieses 11 1/2 linigen Werks zeigt, dass wir es hier mit der bis heute(!) genutzten Umsetzung mit Lavet-Schrittmotor zu tun haben. Kaum vorstellbar, dass die Einführung dieses Konstruktionsprinzips schon Mitte der 1970er Jahre die Entwicklung von Quarzwerken für Armbanduhren erfolgreich beendete.
Das Räderwerk ist typisch für ETA und für Quarzwerke, es beginnt mit dem Rotor, gefolgt von einem Übersetzungsrad, dem Zentralsekundenrad und dem für ETA typischen großen Kleinbodenrad, welches zifferblattseitig das Zeigerwerk antreibt. Ein zentrales Minutenrad gibt es hier nicht.
Mit nur 5,5mm Bauhöhe war dieses Werk deutlich flacher, als sein Vorgänger, was vor allem den in der kurzen Zeit deutlich geschrumpften Elektronikbauteilen, insbesondere dem Quarz, geschuldet war.
Das Räderwerk ist in Pfeilerbauweise umgesetzt, mit einer sehr einfachen, gestanzten Räderwerksbrücke, die aber immerhin noch mit Lagersteinen versehen war. Da das Zentralsekundenrad mit seiner langen Achse nicht steingelagert ist, kam man so in Summe auf sieben Lagersteine.
Die Elektronik war ab jetzt auf einer eigenen Platine mit gedruckter Schaltung umgesetzt, vom Aufbau her ohne Überraschungen. Der Trimmer, mit dem man die Frequenz des kleinen Stabquarzes noch anpassen konnte, war damals noch üblich.
Wie man hier sehr schön erkennt, sind die beiden Spulenenden äußerst dünn und mit der Platine verlötet. Um hier für Schutz zu sorgen, wurde eine massive Metallabdeckung genutzt.
Die leere Zifferblattseite zeigt sehr viele Gemeinsamkeiten mit den damaligen Mechanikwerken. So ist beispielsweise der Winkelhebel identisch zu anderen ETA-Werken dieser Zeit, und auch das Zeigerwerk wird indirekt, hier bei 4:30 nah an der Werksmitte, angetrieben.
Für die Datumsschaltung wird ein zweiteiliges Schaltrad genutzt, dessen unterer Teil durch eine Feder in Spannung gehalten wird, so dass das Datum schlagartig um Mitternacht schalten kann.
Eine Konstruktion, die einen Uhrmacher in den Wahnsinn treiben kann…
Das ESA 9361 besitzt eine Schnellkorretur für die Datumsanzeige, hierfür ist das Zahnrad bei 4 Uhr zuständig, welches schwimmend gelagert und nur bei der mittleren Kronenraste im Eingriff ist.
Ein durchaus interessantes Werk, vor allem, wenn man bedenkt, dass mit diesem Werk schon Mitte der 1970er Jahre Quarzwerke einen maximalen Reifegrad besaßen und sich seitdem konstruktiv nicht mehr grundlegend geändert haben!
Technische Daten
Hersteller: | ESA |
Kaliber: | 9361 |
Basiskaliber: | ESA 9360 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,6mm) |
Höhe: | 5,50mm |
Frequenz: | 32768 Hz |
Anzahl Steine: | 7 |
Hemmung: | Quarz |
Stoßsicherung(en): |
keine |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Trimmkondensator |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Befestigung Winkelhebel: | gesteckt |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
: | gesteckt |
Ausstattung: |
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Inventarnummer: | 23021 |