Beschreibung
Die Kaliberfamilie 24 der UMF dürfte mit über 130 Millionen produzierten Einheiten (von 1963 bis 1990) eines der am meisten verbreiteten Stiftankerwerke sein.
Im Laufe der über fünfundzwanzigjährigen Produktionszeit wurde das Werk einige Male modifiziert; die hier vorgestellte Ausführung 24-42 zählt dabei zu den frühesten Ausführungen; zudem spielten Ausführungen mit Steinlagern nur eine Nebenrolle.
Video on YouTubeDie gestanzte Grundplatine ist in allen Ausführungen des, in Pfeilerbauweise ausgeführten, Kalibers 24 identisch und erwartungsgemäß roh verarbeitet. Einziges “Dekorationselement” ist das Punktmuster.
Auf diesem Bild läßt sich sehr gut das Produktionsdatum (24. Kalenderwoche 1969) erkennen, außerdem bei “7” die Feder für den Wippenaufzug und bei “2” die Sperrfeder für das Federhaus.
Auf “3” ist auch schon der einzige Unterschied zu allen anderen Variationen des Kalibers 24 zu sehen - der Unruhlagerstein, der, ebenso wie die Metalllager der anderen Ausführungen, verschraubt und damit höhenverstellbar ist.
Auch wenn das UMF 24-42 zwei Lagersteine für die Unruh verwendet, so ist diese doch weiterhin nur körnergelagert. Die Reibungsverluste werden durch die Lagersteine etwas verringert.
Der gestanzte Anker mit seinen beiden Ankerstiften reguliert in diesem Werk den Ablauf. Kein Präzisionsinstrument, aber dafür eine preiswerte Konstruktion, die seinerzeit auch weniger betuchten Bürgern den Besitz einer Armbanduhr ermöglichte. Seine große Ankerfläche ist ideal dafür, die lange Ankergabel, respektive ihre Hebelkräfte, zu kompensieren, was der Lageunabhängigkeit entgegenkommt.
Der Aufbau des Werks ist einfach, aber standardgemäß. Auf “6” findet man noch ein Sekundenrad vor, so daß dieses Werk konstruktiv auch in der Lage wäre, eine kleine Sekunde auf “6” anzuzeigen; in diesem Fall wird jedoch eine indirekte Zentralsekunde verwendet. Einzige Schwierigkeit bei diesem Aufbau ist wiederum die enorme Bauhöhe und die dadurch sehr langen Räderachsen, die eine Montage erschweren.
Die große Bauhöhe ist dem dick ausgeführten Federhaus geschuldet, welches dem Werk deutlich mehr Kraft gibt. Gerade bei Uhren, deren Gehäuse nicht staubdicht sind und bei Werken ohne steingelagerten Zahnräder ist dies für einen stabilen Gang und eine Gangreserve von mehr als einem Tag eine Grundvoraussetzung.
Auf der Zifferblattseite sieht man - mit Ausnahme des geschraubten Lagersteins auf “9” das gewohnte Bild der Kaliberfamilie 24, insbesondere den markanten Wippenaufzug, der hier noch, ebenso wie sämtliche Zahnräder, aus Metall ist. Sieben Jahre später, ab 1976, wurde der Aufzug in der Familie 24 aus Plastik gefertigt.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
horizontale Lagen | |
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Zifferblatt oben | +60 s/Tag |
Zifferblatt unten | +180 s/Tag |
vertikale Lagen | |
Krone rechts (12 oben) | +10 s/Tag |
Krone oben (3 oben) | -130 s/Tag |
Krone links (6 oben) | -20 s/Tag |
Krone unten (9 oben) | +30 s/Tag |
Technische Daten
Hersteller: | UMF |
Kaliber: | 24-42 |
Basiskaliber: | UMF 24-30 |
Größe: | 10 1/2''' |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 60° |
Anzahl Steine: | 2 |
Hemmung: | Stiftanker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
keine |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Wippenaufzug |
Ausstattung: |
|
Produktionszeitraum: | 1967 - ~1969 |
Referenzen: |
Flume: K3 66 |