Beschreibung
Bidlingmaier in Schwäbisch Gmünd war einer der ersten Produzenten automatisch aufziehender Armbanduhren nach dem zweiten Weltkrieg. Das hier vorgestellte Bifora 910/1A, welches 1964 debütierte, gehört bereits zur vorletzten Automatic-Serie und zeigt schon deutliche Anzeichen rationeller und preiswerter Fertigung.
Video on YouTubeMit 11 1/2 Linien Durchmesser besitzt dieses Werk die damals übliche “volle” Größe, wobei das Grundwerk, das Bifora 91, nur einen Durchmesser von 9 3/4 Linien besitzt.
Bei der Grundplatine erkennt man zwei Dinge, zum Einen, daß dieses Werk reichlich mit Lagersteinen (sogar für das Minutenrad) ausgestattet ist, zum anderen, daß es sich um ein Pfeilerwerk handelt, welches in der Herstellung kostengünstiger war.
Unter dem kleinen Minutenradkloben liegt natürlich das Minutenrad, auf der Oberseite ist die Feder für die Stabilisierung der indirekten Zentralsekunde zu sehen.
Der Aufbau des Räderwerks ist typisch für Bifora, mit der indirekt über das Kleinbodenrad angetriebenen Zentralsekunde. Die in hauseigenen Bishock-Stoßsicherungen gelagerte zweischenklige Ringunruh schlägt mit zeittypisch langsam 18000 Halbschwingungen pro Stunde.
Ungewöhnlich bei diesem Werk sind sowohl das nach oben offene Federhaus (typisch für Bifora), als auch, daß sämtliche Räder inklusive Federhaus(!) unter einer einzigen Räderwerksplatine gelagert sind. Es gab allerdings wohl auch noch eine zweite Version dieses Werks, bei dem das Federhaus unter einer eigenen Platine lag.
Ohne den Automaticaufsatz handelt es sich bei dem Bifora 910/1A mehr oder weniger um das Bifora 910/1 (großer Durchmesser) bzw. Bifora 91/1 (kleiner Durchmesser).
Der Automaticmechanismus mit zwei Klinkenradwechslern (bei 6 und 7 Uhr) ermöglicht einen beidseitigen Aufzug und koppelt den Rotor beim Handaufzug ab.
Der Klinkenwechsler ist mit einer Wippe ausgestattet, die einen Freilauf in einer Richtung ermöglicht.
Nicht nur das Grundwerk, sondern auch der Automaticmechanismus ist reichhaltig mit Lagersteinen ausgestattet.
Der Schwermetallrotor ist achsengelagert.
Auch die Zifferblattseite ist identisch zum Bifora 91 - mit einen Kupplungsaufzug und Gesperr auf der Werksseite gehört dieses Werk trotz Pfeileraufbaus zu den aufwändigeren Bifora-Werken.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
horizontale Lagen | |
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Zifferblatt oben | -30 s/Tag |
Zifferblatt unten | +30 s/Tag |
vertikale Lagen | |
Krone rechts (12 oben) | -105 s/Tag |
Krone oben (3 oben) | -120 s/Tag |
Krone links (6 oben) | -140 s/Tag |
Krone unten (9 oben) | -? s/Tag |
Technische Daten
Hersteller: | Bifora |
Kaliber: | 910/1A |
Basiskaliber: | Bifora 91 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,6mm) |
Höhe: | 5,3mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 23 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
Bidlingmaier (Bifora) |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 207 |
Produktionszeitraum: | 1964-1980 |