PUW 361

 
PUW 361 | Das Uhrwerksarchiv

PUW 361

Beschreibung

Eine der erfolgreichsten Kaliberserien der PUW war in den 1960er Jahren die Kaliberserie 360/1360. Sie bestand aus 11 1/2 linigen Handaufzugs- und Automaticwerken und wurde durch ihre tadellose Verarbeitung und Servicefreundlichkeit gerne verwendet.

Das hier vorgestellte PUW 361 ist die Handaufzugsversion mit Datumsanzeige.

PUW 361: Grundplatine

Grundplatine

Die gute Verarbeitung, mit der dieses Werk auf Augenhöhe der seinerzeit von AS, ETA oder FHF produzierten Großserienwerke steht, zeigt sich natürlich auch gleich bei der Grundplatine, auf der natürlich alle wichtigen Lager mit Rubinen ausgestattet sind.

Interessant ist allerdings, wie viel Platz durch das Räderwerk hier ungenutzt bleibt, weil gleichzeitig ein sehr großes Federhaus verwendet wird.

PUW 361: Grundplatine mit Minutenradbrücke

Grundplatine mit Minutenradbrücke

In bewährter Tradition nutzt dieses Werk ein direkt vom Federhaus angetriebenes Minutenrad, das unter einer eigenen Brücke sitzt.

PUW 361: Räderwerk

Räderwerk

Der restliche Aufbau des Räderwerks ist ebenfalls klassich, mit Kleinbodenrad, direkt angetriebenem Zentralsekundenrad und Stahl-Ankerrad am Schluß.

PUW 361: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Das PUW 361 verwendet eine große moderne schraubenlose Ringunruh, die in zwei Incabloc-Lagern gegen Stöße gesichert ist. Neu im Vergleich zur Vorgängerserie 260/1261 ist, dass der Spiralklötzchenträger beweglich ist, wodurch sich der Abfallfehler spielend leicht auf null einstellen läßt und damit eine optimale Kraftübertragung zwischen Ankerrad, Anker und Unruh ermöglicht wird.

Die damals noch zeitgemäß langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde können beim PUW 361 nur direkt am Spiralschlüssel justiert werden, wobei dieser aber besonders lang und mit einem zusätzlichen Loch ausgestattet ist, um die Justage zu unterstützen.

PUW 361: Innenseite Räderwerksbrücke

Innenseite Räderwerksbrücke

Ein typisches Merkmal der “großen” PUW-Werke ist, dass sich das Gesperr stets auf der Innenseite der Brücken befindet, hier auf der Innenseite der Räderwerksbrücke. Das spart zumindest bei den Automatic-Ausführungen wertvollen Platz in der Höhe ein.

PUW 361: leere Zifferblattseite

leere Zifferblattseite

Natürlich kommt beim PUW 361 ein Kupplungsaufzug zum Einsatz, hier rechts gut zu erkennen.

PUW 361: Kalendermechanismus

Kalendermechanismus

Der langsam schaltende Datumsmechanismus ist noch recht einfach ausgeführt, er besteht (neben dem üblichen Hebel und Feder, die den Datumsring positionsgenau einrasten lassen) nur aus einem Übertragungsrad, das mit dem Stundenrad in Eingriff steht, und dem Schaltrad, das über die Verzahnung des Datumsrings diesen um eine Position weiterschaltet.

Beim Zurückdrehen der Zeiger von Mitternacht bis auf ca. 20 Uhr rutscht der Eingriff des Schaltrades durch und schaltet die Datumsanzeige nicht zurück, so dass auf diese Weise der Kalender halbschnell korrigiert werden kann.

PUW 361: PUW 361: Zifferblattseite

PUW 361: Zifferblattseite

Das PUW 361 ist ein wunderbar pragmatisch konstruiertes Großserienwerk, das nicht umsonst in den 1960er Jahren sehr populär war und sich keineswegs hinter der schweizer Konkurrenz verstecken mußte.

Technische Daten

Hersteller:PUW
Kaliber:361
Basiskaliber:PUW 360
Größe:11 1/2''' (gemessen: 25,6mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Monometallische Ringunruh (dreischenklig)
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:1 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
  • RDR (Datumskorrektur)
Referenzen: Flume: K3 41
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1964 - 1969
Inventarnummer:22042

Anwendungsgalerie

PUW 361: Ankra 21 Frackuhr

Ankra 21 Frackuhr

Dieses Werk wurde von Lars Schröder zur Verfügung gestellt. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung des Uhrwerksarchivs!