Beschreibung
Das AS 1880 ist ein spätes, und für AS-Verhältnisse ungewöhnlich modern aufgebautes Handaufzugswerk aus den späten 1960er Jahren.
Mit seiner Größe von 11 1/2 Linien ermöglichte es sowohl ein groß dimensioniertes Federhaus, als auch eine große Unruh, was für eine gute Gangreserve und Gangstabilität sorgen sollte.
Die Grundplatine zeigt, dass die wichtigsten Lager mit Steinen ausgekleidet sind, lediglich das lange Lager des Zentralsekundentriebs und das zifferblattseitige und daher nicht sichtbare Lager des Federhauses müssen mit Metalllagern vorlieb nehmen.
Der Räderwerksaufbau ist sehr modern für AS-Verhältnisse, da hier das Zeigerwerk indirekt über das außermittige Minutenrad über ein Wechselrad angetrieben wird.
Das Federaus treibt bei 9 Uhr (werksseitig gesehen) jenes Minutenrad an, gefolgt vom Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und Stahl-Ankerrad. Alles in allem ergibt das einen sehr kompakten Räderwerksaufbau.
Als Hemmung kommt eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz, die von einer dreischenkligen Glucydur-Unruh reguliert wird. Die Unruh arbeitet mit 21600 Halbschwingungen pro Stunde, wird direkt am Spiralschlüssel justiert und läuft in zwei Incabloc-Stoßsicherungslagern.
Etwas unkonventionell ist, dass beim AS 1880 das Federhaus einseitig steingelagert ist, und zwar nur auf der Oberseite. Ein klein wenig kann man damit das Ausschlagen dieses Lagers durch den kräfteverursachenden Handaufzug verhindern.
Die leere Zifferblattseite läßt erahnen, dass hier ein indirekt angetriebenes Zeigerwerk zum Einsatz kommt.
Das Zeigerwerk wird hierbei über das, mit einer Rutschkupplung auf der Achse des außermittigen Minutenrads (bei 3 Uhr) befindlichen oberen Minutenrohrs angetrieben. Dieses besitzt 12 Zähne, genausoviel, wie das zentrale Minutenrohr. Zwischen beiden befindet sich das Übertragungs- und Wechselrad, das nicht nur das Minutenrohr antreibt, sondern gleichzeitig auf das Stundenrohr.
Der Rest der Zifferblattseite ist wieder guter Standard. Kupplungsaufzug und Incabloc-Stoßsicherung sind das, was man von einem guten (AS-)Werk erwartet.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Die Gangwerte sind durchschnittlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass eine Glucydur-Unruh verwendet wird. Vermutlich wurde dieses lose Werk nicht gut behandelt.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | -17 s/Tag | 199° | 0.3ms |
Zifferblatt unten | +3 s/Tag | 198° | 0.2ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -11 s/Tag | 190° | 0.0ms |
Krone oben (3 oben) | -33 s/Tag | 194° | 0.0ms |
Krone links (6 oben) | -33 s/Tag | 189° | 0.3ms |
Krone unten (9 oben) | -3 s/Tag | 187° | 0.3ms |
Technische Daten
Hersteller: | AS |
Kaliber: | 1880 |
Basiskaliber: | AS 1746 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,6mm) |
Höhe: | 3,60mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Hebewinkel: | 52° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 42 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1968 - 1971 |
Inventarnummer: | 21010 |