Beschreibung
1950 begann bei der ETA das Zeitalter der Automaticwerke. Für Herrenuhren wurde die Kaliberserie ETA 1256 lanciert, für Damenuhren die nicht weniger spannende Serie der Kaliber ETA 1216 bis ETA 1218.
Das ETA 1218 war hierbei die Ausführung mit dem geringsten Durchmesser. Er betrug gerade einmal 8 1/4 Linien, entsprechend 18,3mm. Für die damalige Zeit eine kleine Sensation, sicher auch nicht gerade preiswert, und deswegen in vergleichsweise kleiner Auflage (die ganze Serie wurde in nur 150.000 Einheiten produziert) erhältlich.
Die Grundplatine des, auf dem Kaliber 1170 basierenden Werks ist recht unspektakulär und von der Qualität, die man von ETA erwarten durfte.
Die zeitgenössisch klassische, aber auch recht hoch bauende Konstruktion nutzt noch ein direkt angetriebenes, zentrales Minutenrad.
Kleinbodenrad, direkt im Kraftfluß liegendes Zentralsekundenrad und Ankerrad vervollständigen das etwas pummelige Räderwerk.
Die schweizer Palettenankerhemmung wird von einer zweischenkligen Schraubenunruh reguliert, die bereits in zwei Incabloc-Stoßsicherungslagern läuft und mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet.
Ihre exakte Frequenz kann über einen langen Rückerzeiger justiert werden.
Um die Kronenwelle bei Automaticaufzug aus dem Kraftfluss zu nehmen, ist das Kronrad beweglich montiert.
Solange das Automaticmodul noch nicht montiert ist, erinnert nur das Lager neben dem Sperrrad, das bewegliche Kronrad und die Sperrklinke, die auf das Kronrad einwirkt daran, dass es sich um ein Automaticwerk handelt. Dennoch wirkt die Ausführung noch ein wenig semi-professionell.
Das Automaticmodul wird mit zwei Schrauben befestigt.
Man kann hier schön erkennen, wie der achsengelagerte Rotor mit Hilfe einer Schraube befestigt ist, die gleichzeitig das Höhenspiel reguliert.
Der Rotor wirkt auf ein Klinkenwechselrad ein, das dafür sorgt, dass sich die beiden nachfolgenden Reduktionsräder immer in derselben Richtung drehen, egal, in welcher Richtung sich der Rotor dreht.
Auf der Zifferblattseite bietet sich das gewohnte Bild, das man von anderen ETA-Werken kennt: Kupplungsaufzug, Incabloc-Stoßsicherung und Hilfs-Minuterie, mit der das Werk auch im unverbauten Zustand, ohne Ziferblatt justiert werden konnte.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Für ein 70 Jahre altes Werk dieser winzigen Größe, und mit gut sichtbaren Gebrauchsspuren, zeigt es erstaunlich gute Gangwerte.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | +36 s/Tag | 288° | 0,2ms |
Zifferblatt unten | +30 s/Tag | 296° | 0,0ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | +5 s/Tag | 247° | 0,1ms |
Krone oben (3 oben) | -10 s/Tag | 240° | 0,4ms |
Krone links (6 oben) | -18 s/Tag | 240° | 0,3ms |
Krone unten (9 oben) | +5 s/Tag | 241° | 0,2ms |
Technische Daten
Hersteller: | ETA |
Kaliber: | 1218 |
Basiskaliber: | ETA 1170 |
Größe: | 8 1/4''' (gemessen: 18,3mm) |
Höhe: | 5,35mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 52.23° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1950 - 1957 |
Referenzen: |
Ebauches: 1953 38 Feilner: 50 5518 Flume: K2 - |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1959 |
Produktionszeitraum: | 1950-1957 |
Stückzahlen: | 157.275 (1216, 1217, 1218) |
Inventarnummer: | 22006 |