Beschreibung
Anfang der 1950er Jahre stieg ETA auf den bis heute noch genau so verwendeten, modernen Werksaufbau um, bei dem, um mehr Platz für Unruh und Federhaus zu gewinnen, das Zeigerwerk nicht mehr über ein werksseitig liegendes Minutenrad angetrieben wird, sondern zifferblattseitig über das Trieb des Kleinbodenrads.
Das hier gezeigte ETA 2370 ist dabei eine der frühesten (vielleicht sogar die allererste) Ausführung, und damit der direkte Vorläufer der äußerst erfolgreichen Kaliberserie 2390.
Mit Ausnahme des Zentralsekundentriebs, der in einem langen Rohr gelagert ist, und natürlich dem langsam drehenden Federhaus, sind alle Lager dieses 11 1/2 linigen Massivwerks mit Steinen ausgestattet.
Wie oben angeführt, wird hier der moderne ETA-Räderwerkssatz verwendet mit Federhaus, Großbodenrad, Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und Ankerrad.
Schön zu sehen ist hier, wie das Kleinbodenrad mit seinem Trieb nicht nur in das Großbodenrad eingreift, sondern auch in das, hier noch nicht montierte, zifferblattseitige Minutenrad eingreifen wird.
Als Regulierorgan dieses schweizer Palettenankerwerks kommt in der hier vorgestellten Ausführung eine wunderschöne, goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh zum Einsatz. Optisch das Beste vom Besten, und auch technisch ganz oben zu finden.
Natürlich ist die Unruh in zwei Incabloc-Lagern stoßgesichert, und die effektive Länge der Unruhspirale wird über einen langen Rückerzeiger mit tiefergelegter Skala auf dem Unruhkloben reguliert, so daß die noch langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde, mit denen die Unruh arbeitet, möglich exakt eingehalten werden.
Bei 8 Uhr kann man relativ nah an der Werksmitte das Trieb erkennen, in das später das Minutenrad eingreifen wird.
Dieses Trieb ist mit einer Rutschkupplung für das aufgesteckte Minutenrohr (Viertelrohr) versehen.
Hier kann man sehen, wie das Minutenrad im Eingriff mit dem Kleinbodenrad steht, und wie das Viertelrohr in das Wechselrad eingreift.
Natürlich nutzt das ETA 2370 einen Kupplungsaufzug (hier leider mit
gebrochener Winkelhebelfeder).
Bei 12 Uhr ist die Incabloc-Stoßsicherung zu sehen, und bei 9
Uhr der durchaus sinnvolle Deckstein für das Ankerrad.
Die Grundplatine ist an den Außenseiten etwas abgeschrägt, um ein wenig Höhe zu sparen, denn seinerzeit waren besonders flache Uhren der letzte Schrei.
Last but not least ist eine Teil-Minuterie zu sehen. Diese diente dazu, dass das Werk im noch nicht verbauten Zustand und ohne Zifferblatt reguliert und getestet werden konnte.
Technische Daten
Hersteller: | ETA |
Kaliber: | 2370 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,5mm) |
Höhe: | 4,15mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hebewinkel: | 52.23° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
|
Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
|
Referenzen: |
Ebauches: 1953 55.2 Feilner: 34 2685 Flume: K1 1957 32 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1964 |
Inventarnummer: | 22009 |