ETA 2842

 
ETA 2842 | Das Uhrwerksarchiv

ETA 2842

Beschreibung

Nach dem ETA 2840 und dem ETA 2841, ist das ETA 2842 die dritte Ausführung des für Swatch-Armbanduhren abgespeckten ETA 2824-2.

Worin genau die Unterschiede der drei “Swatch”-Werke liegen, ist nicht bekannt, denn das vorliegende ETA 2842 besitzt weder eine Plastikhemmung noch eine Datumsanzeige.

ETA 2842: Grundplatine

Grundplatine

Die Grundplatine dieses 11 1/2 linigen Werks zeigt eine sehr ordentliche Ausführung, alle Lager, mit Ausnahme des Lagers für die Zentralsekunden-Achse sind mit Steinen ausgekleidet.

Da an anderer Stelle Lagersteine eingespart wurde, kommt es “nur” auf 23 Steine, und nicht wie das [ETA 2824-2] auf 25.

ETA 2842: Räderwerk

Räderwerk

Das Räderwerk ist wieder typisch ETA, mit vom Federhaus angetriebenem Großbodenrad, Kleinbodenrad (welches zifferblattseitig das Zeigerwerk antreibt), Zentralsekundenrad und Ankerrad.

Letzteres besitzt eine geringere Verzahnung, da die Schlagzahl deutlich herabgesetzt wurde.

Ein Sekundenstopp wäre zwar technisch vorbereitet (oberer Dorn oberhalb der Kronenwelle), wird aber nicht angeboten.

ETA 2842: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Als Hemmung kommt natürlich eine schweizer Ankerhemmung zum Einsatz, und als Unruh eine dreischenklige Ringunruh.

Sie arbeitet nur mit 21600 Halbschwingungen pro Stunde und kann auch nur direkt am Spiralschlüssel reguliert werden, was ungünstig ist, da der Spiralschlüssel unter der Automaticplatine verschwindet.

ETA 2842: andere Seitenansicht des Räderwerks

andere Seitenansicht des Räderwerks

Als Stoßsicherung kommt die im Vergleich zum Incabloc wohl etwas preiswertere Novodiac-Stoßsicherung zum Einsatz, die später in Etachoc umbenannt wurde.

ETA 2842: Werk ohne Automaticmechanismus

Werk ohne Automaticmechanismus

Kurios ist, dass das Großbodenrad nicht steingelagert ist, sondern in einem weißen Plastiklager läuft (bei 5 Uhr zu sehen).

ETA 2842: Unterseite des Automaticmoduls

Unterseite des Automaticmoduls

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Dieses Plastiklager ist aber nicht das einzige, im Automaticmodul kommen drei weitere Plastiklager auf der Unterseite vor. Wie es in Punkto jahrzehntelanger Langlebigkeit aussieht, wird man wohl nie erfahren, da die Plastikgehäuse der Swatch-Automatics die Eigenschaft haben, dass nach einigen Jahren des Tragens die Armbandbefestigung oftmals spröde wird und bricht, wie auch im vorliegenden Exemplar.

Der Automaticmechanismus selber ist der gewohnte mit doppeltem Klinkenradwechsler (untere Räder stehen im wechselseitigen Eingriff, obere Räder greifen beide in den Rotor ein) und zwei Untersetzungsstufen.

Wenn man das Werk per Handaufzug aufzieht, drehen sich die Klinkenräder mit so großer Geschwindigkeit, dass der Rotor oft nicht sauber ausgekoppelt wird, und sich ebenfalls sehr schnell dreht. Aus diesem Grund sollte man dieses Werk nur im Notfall händisch aufziehen.

ETA 2842: Rotor entfernt

Rotor entfernt

Der recht einfach ausgeführte Rotor des ETA 2842 ist trotzdem bereits kugelgelagert!

ETA 2842: Unterseite des Rotors

Unterseite des Rotors

Auf der noch leeren Zifferblattseite erkennt man auf 8 Uhr relativ nahe des Zentrums das Trieb des Kleinbodenrads, welches später das Zeigerwerk indirekt antreibt.

Ansonsten könnte man noch die Farbe des Kupplungsaufzugs bemerken, goldfarbig ausgeführt sieht man ihn selten.

ETA 2842: leere Zifferblattseite

leere Zifferblattseite

Das Trieb des Kleinbodenrads treibt das zentrale Minutenrad an, auf welchem per Rutschkupplung das Minutenrohr befestigt ist. Dieses Minutenrohr trägt den Minutenzeiger und besitzt die Verzahnung, mit dem es mit dem Wechselrad im Eingriff steht.

ETA 2842: offenes Räderwerk der Zifferblattseite

offenes Räderwerk der Zifferblattseite

Beim ETA 2842 werden die Räder des Zeigerwerks abgedeckt, um einen Einblick ins Werk zu ermöglichen, beispielsweise durch transparente Zifferblätter.

Interessant ist, dass man links im Bild noch schön die Vorbereitungen für eine Datumsanzeigt sieht. Möglicherweise ist diese in anderen Ausführungen dieses Werks vorhanden.

ETA 2842: ETA 2842: Zifferblattseite

ETA 2842: Zifferblattseite

Im Labor

Dieses Werk kam in einem sehr ramponierten Gehäuse, aber ohne sichtbare Schäden oder Verschmutzung ins Archiv und bekam einen einfachen Service spendiert und wurde justiert (was nicht einfach war, weil der Spiralschlüssel unter der Automaticplatine liegt).

Zeitwaagen-Ergebnis

Absolut beeindruckend, was für ein sensationell gutes Gangergebnis dieses Werk auf der Zeitwaage zeigt. Und auch, wenn es nur eine Momentbetrachtung ist, und wahrscheinlich keine Langzeitgültigkeit hat, so zeigt es doch, wie ausgereift und technisch hervorragend selbst die einfachesten ETA-Werke sind!

horizontale Lagen
Zifferblatt oben +1 s/Tag 279° 0.3ms
Zifferblatt unten +-0 s/Tag 278° 0.1ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) +-0 s/Tag 244° 0.2ms
Krone oben (3 oben) +-0 s/Tag 247° 0.1ms
Krone links (6 oben) -3 s/Tag 233° 0.2ms
Krone unten (9 oben) -3 s/Tag 242° 0.3ms

Technische Daten

Hersteller:ETA
Kaliber:2842
Größe:11 1/2''' (gemessen: 25,8mm)
Halbschwingungen pro Stunde:21600
Hebewinkel:52°
Anzahl Steine:23
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Monometallische Ringunruh (dreischenklig)
Stoßsicherung(en): Novodiac
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Großbodenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Befestigung Winkelhebel:gesteckt
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • AUT (Automatikaufzug)
Inventarnummer:23006

Anwendungsgalerie

ETA 2842: Swatch Automatic (1993)

Swatch Automatic (1993)

Dieses Werk samt Uhr ist eine anonyme Spende an das Uhrwerksarchiv. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung!